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Burgstall startet Energiegemeinschafts-Pilotprojekt

Eine neue Ära für die Erzeugung und den Verbrauch erneuerbarer Energien in Südtirol beginnt. Am 4. Oktober unterzeichnete der Gemeindeausschuss von Burgstall einen Beschluss zur Gründung einer Energiegemeinschaft. 

Der Raiffeisenverband Südtirol, die Alperia AG und der technologische Partner Regalgrid freuen sich, den Beginn einer neuen Ära für die Erzeugung und den Verbrauch erneuerbarer Energien in Südtirol ankündigen zu können: Mit ihrer Unterstützung startet in Burgstall das erste Energiegemeinschafts-Pilotprojekt in Südtirol - nach dem neuen und umfassenderen Konzept, das von der Gesetzesverordnung zur Umsetzung der EU-Richtlinie 2018/2001 RED II gefordert wird. Die entsprechende Richtlinie ist am 15. Dezember 2021 in Kraft getreten und wird mit den bald erscheinenden Durchführungsverordnungen endgültig geregelt.

Dem Entschluss zur Gründung einer Energiegemeinschaft waren drei Monate intensiver Arbeit vorausgegangen zwischen Bürgermeister, den verschiedenen Akteuren der Gemeindeverwaltung von Burgstall und den Projektpartnern. Bei der Sitzung des Gemeinderats am 20. 09. konnten die Berater - Barbara Passarella für den Raiffeisenverband Südtirol, Alessandro Costa für Alperia AG und Stefano Nassuato für Regalgrid sämtliche Aspekte der geplanten Energiegemeinschaft klären.

Der Gemeindeausschuss von Burgstall hat am 4. Oktober schließlich den Beschluss zur Gründung einer Energiegemeinschaft gefasst. Die Gemeinde Burgstall stellt damit die Dächer der gemeindeeigenen Gebäude für die Erzeugung von Energie aus Photovoltaikanlagen zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit Unternehmern und der gesamten Bürgerschaft soll damit die gemeinschaftliche Energieproduktion- und Nutzung in die Wege geleitet werden.

Das Energiegemeinschafts-Pilotprojekt von Burgstall wird vom Raiffeisenverband Südtirol, Alperia AG und Regalgrid in allen technischen und administrativen Schritten unterstützt. Dies reicht von der Energieanalyse bis zur Machbarkeitsstudie, von den Treffen mit den Bürgerinnen und Bürgern bis zur kontextbezogenen Planung des Projekts, von der Integration in die Planungsakte der Gemeinde bis zur Definition des partizipativen Governance-Modells. 
Laut den Durchführungsverordnungen und Dokumente von ARERA (Autorità di Regolazione per Energia Reti e Ambiente) und GSE (Gestore dei Servizi Energetici), die in Kürze veröffentlicht werden, erhalten Energiegemeinschaften für die Dauer von 20 Jahren, zusätzlich zum Energiepreis, einen Beitrag für den kollektiven Eigenverbrauch. 

Energiegemeinschaften, die sich bewerben, können auf die Unterstützung der Gruppe Raiffeisenverband Südtirol - Alperia AG und Regalgrid zählen. Sie werden nicht nur in sämtlichen Verwaltungs-, Buchhaltungs-, Steuer- und Monitoring-Aspekten unterstützt, sondern auch bei der Verwaltung und Zuteilung der Energieströme und des damit verbundenen wirtschaftlichen Mehrwerts sowie bei der kontinuierlichen Weiterbildung der Gemeinschaft. Auf diese Weise soll die ständige Weiterentwicklung und Optimierung sichergestellt werden.