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Energiegemeinschaften: Chance für Gemeinden

„Energiegemeinschaften und die Rolle der Gemeinden“ war das Thema eines vom Raiffeisenverband mit Alperia und Regalgrid organisierten Online-Meeting für Südtirols Gemeindevertreter. 

Verbandsobmann Herbert Von Leon konnte zu dem Online-Meeting rund 130 Bürgermeister, Gemeindesekretäre und weitere Vertreter öffentlicher Verwaltungen begrüßen. Er hob die Bedeutung von Energiegemeinschaften hervor.

Gemeinsam mit dem Südtiroler Energieversorger Alperia und dem Technologieanbieter Regalgrid unterstützt der Raiffeisenverband die Gründung und Entwicklung genossenschaftlich organisierter Energiegemeinschaften. In Zusammenarbeit mit dem Gemeindenverband wolle man auch die Gemeinden vor Ort unterstützen.

Der Präsident des Gemeindenverbandes Andreas Schatzer betonte, dass sich mit den Energiegemeinschaften eine zusätzliche interessante Möglichkeit biete, erneuerbare Energien zu fördern und die Bürger zu beteiligen. Die Gemeinden spielten hier eine wichtige Schlüsselrolle. Alperia-Generaldirektor Luis Amort zeigte die Rolle des Südtiroler Energieversorgers in der nachhaltigen Energiewende auf, welche derzeit einen ungeahnten Impulsschub erlebt. 

Genossenschaftsform bestens geeignet

Bei dem Online-Meeting informierten Experten des Raiffeisenverbandes sowie von Alperia und  Regalgrid über die Möglichkeiten von Energiegemeinschaften auf Gemeindeebene. Im Mittelpunkt stand die Frage, inwieweit Energiegemeinschaften auch für die Gemeinden eine außergewöhnliche Chance darstellen. 

Barbara Passarella vom Bereich Schutz & Förderung des Genossenschaftswesens im Raiffeisenverband sprach zum Thema „Energiegemeinschaften in genossenschaftlicher Form für Gemeinden, Bürger und Unternehmen“ und informierte über wichtige rechtliche Neuerungen. Unter anderem könnten Energiegemeinschaften nun auch Anlagen bis zu einer maximalen Leistung von 1 Megawatt errichten, die Primärkabine nutzen und teilweise auch Anlagen verwenden, die schon vor dem 30. Dezember 2019 installiert wurden.

Passarella erläuterte, warum sich besonders die Form der Genossenschaft für die Gründung von Energiegemeinschaften eigne. Auch Energiegemeinschaften müssten eine eigene Rechtspersönlichkeit haben und ihr Hauptzweck darf nicht in der Gewinnerzielung liegen, sondern vor allem in der Erbringung ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Leistungsvorteile für die Mitglieder bzw. die lokale Gemeinschaft liegen. „Daher eignet sich die Form der Genossenschaft mit ihren Grundprinzipien der Gegenseitigkeit, der Subsidiarität und der Wirtschaftsdemokratie sehr gut für die Gründung von Energiegemeinschaften“, meinte Passarella. 

Alessandro Costa vom Energieversorger Alperia sprach bei der Veranstaltung zum Thema „Energiegemeinschaften und kollektive Eigenverbraucher – Möglichkeiten für das Gebiet und die Rolle der öffentlichen Verwaltung“. Costa erläuterte dabei Aspekte der Energieverteilung und ging auf die wirtschaftlichen Vorteile, Förderungen und Anreize für Energiegemeinschaften ein, an denen Gemeinden beteiligt sind. 

Stefano Nassuato, Direktor des Technologieanbieters Regalgrid Europe srl präsentierte unter dem Motto „Digitale Plattformen für Energiegemeinschaften“ den intelligenten Einsatz innovativer Managementsysteme zwischen verschiedenen Energieträgern, Energieverbrauchern und -erzeugern. 

Das Online-Meeting zeigte ein großes Interesse und einen hohen Informationsbedarf seitens der Gemeinden zur Gründung von Energiegemeinschaften. Im Rahmen einer Diskussionsrunde brachten die Gemeindevertreter ihre konkreten Fragen zu den Vorteilen, Chancen und Herausforderungen von Energiegemeinschaften vor. 

Der Raiffeisenverband wird in Kürze eine Landingpage einrichten, die Gemeinden und Bürgern eine breite Information zum Thema „Energiegemeinschaften“ bietet und die von den Gemeinden und Raiffeisenkassen verlinkt werden kann.