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WKR-Vollversammlung: wachsende Herausforderungen für Gesundheitsabsicherung und Vorsorge

Am 17. April hielten die Mitglieder des Wechselseitigen Krankenbeistand Raiffeisen (WKR) ihre jährliche Vollversammlung im Raiffeisenhaus Bozen ab. Dass das Thema Gesundheitsabsicherung und Vorsorge immer wichtiger wird, zeigen nicht nur die gestiegenen Ausgaben.

Der WKR blickt als Gesellschaft zur gegenseitigen Unterstützung - ohne Gewinnabsicht - auf eine fast 27-jährige Erfahrung in der Absicherung der eigenen Mitglieder und deren Familien zurück. Seit der Gründung im Jahr 1997 erstattet er - zusätzlich und ergänzend zur öffentlichen Gesundheitsvorsorge - nicht nur die Ausgaben im Bereich der gesundheitlichen Leistungen, sondern erspart Mitarbeiter*innen und Arbeitgebern auch Einkommenssteuer und Sozialbeiträge. Seit 2008 in Südtirol ergänzt er zudem das eingeführte Pflegegeld und unterhält eine Reihe von Konventionen, um, ärztliche Leistungen zeitnah sowie zu vergünstigten Bedingungen zu beanspruchen.

Bei der Mitgliederversammlung war auch der Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirols Robert Zampieri als Ehrengast anwesend, der einige Grußworte an die WKR-Mitglieder richtete.

Über die letzten Jahre haben sich die Zeiten für Gesundheitsabsicherung und -vorsorge tiefgreifend verändert, wie Christian Tanner, Präsident des WKR auf der Vollversammlung festhielt: „Das öffentliche Gesundheitssystem beschränkt sich immer stärker auf die Grundversorgung und kämpft, wie alle Wirtschaftssparten, mit dem Problem des Arbeits- und Fachkräftemangels. Dies wirkt sich zunehmend auf die Qualität der Dienstleistungen und Wartezeiten aus. Viele Menschen weichen deshalb verstärkt auf private Anbieter aus, vor allem dann, wenn sie eine finanzielle Rückvergütungsmöglichkeit, wie Versicherung oder Gesundheitsfonds nützen können.“

Die präsentierten Zahlen zeigen, dass die Versicherungs- und Beitragszahlungen steigen, genauso wie das Ausmaß von Selbsteinbehalten, die Leistungsangebote werden begrenzt und vieles an Leistungen kann nur über mit den Gesundheitsfonds oder Versicherungen konventionierten Einrichtungen bezogen werden. Der WKR sieht sich dadurch mit stark gestiegenen Ausgaben konfrontiert, die nur durch erhöhte Einnahmen wett gemacht werden können. Christian Tanner weiter: „Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, Vorsorge und Absicherung zu ermöglichen. Damit möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zur privaten Absicherung erhalten, wäre es wünschenswert, wenn die einzelnen Sektoren versuchen, ihre Kräfte zu bündeln.“

2.952 Mitglieder im WKR

Der WKR betreut knapp 2.952 Mitglieder (Mitgliederstand zum 31.12.2023). Insgesamt ca. 2.317.000 Euro an Rückzahlungen wurden vorgenommen, wobei für größere Zahlungen auf eine Versicherungsabdeckung zurückgegriffen wurde. Den weitaus größten Anteil der Rückvergütungen machen in der Summe Zahnbehandlungen, Facharztleistungen und Sehhilfen aus, gefolgt von Rückvergütungen für stationäre Leistungen und Physiotherapien.

Aber nicht nur die Rückvergütungen haben betragsmäßig zugenommen, sondern auch die Kosten für die Administration sind entsprechend angewachsen. Eine Zusammenarbeit mit gleichartigen Organisationen und mit den Sanitätseinheiten könnten Synergien für alle schaffen. Das ist wichtig, da die Herausforderungen für die Zukunft bleiben werden bei diesem Thema, das alle berührt: Gesundheitsabsicherung und Vorsorge.