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1. Juli: Internationaler Tag der Genossenschaften

Seit 1923 wird der Internationale Tag der Genossenschaften begangen. Er soll das Bewusstsein für die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Genossenschaften fördern. Heuer fällt dieser Aktionstag auf den 1. Juli und steht unter dem Motto „Inklusion“.

Mit diesem Thema wird die Frage der gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben von allen Menschen in ihrer Individualität in den Mittelpunkt gerückt.

Die grundlegenden genossenschaftlichen Prinzipien der Solidarität und Subsidiarität, also die Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung werden in Erinnerung gerufen. "Werte, welche die Genossenschaften in den letzten 120 Jahren stark gemacht haben", sagt der Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol, Herbert Von Leon.

Laut ihm werden Genossenschaften künftig noch wichtiger werden, um den Wohlstand zu erhalten und den sozialen Ausgleich zu fördern: "Ich denke an den Gesundheits- und Pflegedienst, den Aufbau von sozialen Infrastrukturen und altersgerechten Wohnformen, die Integration sozialer Randgruppen, die Erbringung von kommunalen Leistungen u.v.m.", meint Von Leon.

Erneuerungsprozesse durch Genossenschaften

Von Leon teilt damit die Meinung von Maurizio Gardini, Präsident des gesamtstaatlichen Genossenschaftsverbandes Confcooperative und Gast bei der diesjährigen Vollversammlung des Raiffeisenverbandes, der zum Internationalen Tag der Genossenschaften bewusst nach vorne blicken möchte: "Genossenschaften gestalten die Zukunft unseres Landes mit und können Erneuerungsprozesse in Gang setzen für eine gerechtere Gesellschaft, in welcher der Abstand zwischen den wenigen, die viel haben und jenen, die nichts haben, verringert wird."

Gardini betont, dass Genossenschaften im sozialen Bereich gute Lösungen bieten, wenn es darum geht, Menschen, die unter die Armutsgrenze rutschen, aufzufangen oder sozial Schwächeren langfristig Wohlergehen zu sichern", und verweist dabei auf die Urprinzipien des Genossenschaftswesen wie Solidarität und Subsidiarität, die nichts an Aktualität verloren hätten.

Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Referent bei der Vollversammlung, ist von der Zukunftsfähigkeit der genossenschaftlichen Idee überzeugt: "Wenn es uns gelingt, die genossenschaftlichen Werte auch in Zukunft und in der sich stark verändernden Gesellschaft umzusetzen und wenn wir die genossenschaftlichen Werte für unsere Kunden und Mitglieder immer wieder erlebbar machen, dann wird uns dieses hervorragende Wertegerüst auch in Zukunft erfolgreich machen", sagt Fröhlich.

Die bei der Vollversammlung präsentierten Zahlen deuten eindrucksvoll darauf hin, dass sich die Tradition des Genossenschaftswesens in bewährter Weise in Südtirol fortsetzen wird. Sie zeigen auf, dass Genossenschaften besonders in Krisenzeiten zum Motor für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen werden. So haben Genossenschaften italienweit in den letzten acht Jahren 48.000 neue Arbeitsplätze geschaffen (Zuwachs von 10 Prozent). In anderen Sektoren gab es im gleichen Zeitraum hingegen einen Rückgang von 2,4 Prozent.

Die Raiffeisen-Genossenschaften

Die Raiffeisen-Genossenschaften in Südtirol sichern über 8000 Arbeitsplätze, zählen 140.000 Einzelmitglieder und weisen ein Eigenkapital von 3,2 Mrd. Euro, eine Bilanzsumme von 18,5 Mrd. Euro und eine Bruttowertschöpfung von 1,3 Mrd. Euro auf.

In den letzten Jahren hat nicht nur der Energiesektor eine steigende Bedeutung für das Genossenschaftswesen erfahren, sondern vor allem die Sozialgenossenschaften. Sie übernehmen wertvolle Dienste für unsere Gesellschaft.

Die Genossenschaftsidee ist ein weltweites Erfolgsmodell. So sind Genossenschaften in mehr als hundert Ländern der Erde vertreten und rund 800 Millionen Menschen zählen weltweit zu ihren Mitgliedern. 

Die Raiffeisen-Genossenschaftsidee wurde im November 2016 von der UNESCO in die Liste des „Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ aufgenommen.