|

AFI-Barometer: Harte Zeiten für Sparer

Südtirols Sparer haben es zur Zeit nicht einfach: Niedrigzinsen werden an Sparer weitergegeben - Spareinlagen werfen kaum noch Gewinne ab.

 

Der Leitzins der Europäischen Zentralbank liegt weiterhin auf dem historischen Tiefstand von 0,05 Prozent. Damit sollen Banken angeregt werden, günstige Kredite an Haushalte und Unternehmen zu vergeben, um die schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln. Sparer haben das Nachsehen. 

Sparen nicht einfach

Denn die Niedrigzinsen werden an die Sparer weitergegeben; die Einlagen auf einfachen Bankkonten oder kurzfristige Anlagen werfen kaum noch Gewinne ab. Wer auf eine hohe Rendite abzielt, muss unsichere Anlagen in Kauf nehmen. Denn eine hohe Rendite bedeutet immer auch ein höheres Risiko.

AFI-Barometer bestätigt düsteres Stimmungsbild

Das Arbeitsförderungsinstitut (AFI) hat im aktuellen AFI-Barometer erhoben, auf was Südtirols Arbeitnehmer bei einer Geldanlage Wert legen. Für 70 Prozent der Befragten ist die Sicherheit das oberste Ziel; 62 Prozent gaben Liquidität an. Eine langfristige Rendite ist für 48 Prozent der Befragten wichtig - für 15 Prozent eine kurzfristige Rendite.

Im Bezug auf die Sparfähigkeit ist die Meinung unter den Arbeitnehmern weiterhin gespalten: Während die eine Hälfte der Befragten zuversichtlich ist, Geld auf die hohe Kante legen zu können, geht die andere Hälfte davon aus, dass dies nicht möglich ist. 38 Prozent der Südtiroler Arbeitnehmer geben an, dass sie nur mit Schwierigkeiten über die Runden kommen, weil das Geld nicht bis an das Monatsende reicht.

Wie AFI-Präsident Toni Serafini erklärt: „Die Umfrage zeigt, dass sich in unsicheren Zeiten Südtirols Arbeitnehmer äußerst vorsichtig bewegen. Um unvorhergesehenen Ereignissen besser begegnen zu können, wählen sie sichere Anlageformen und meiden riskante Optionen mit höheren Renditen-Aussichten.“ 

Gespart wird für den Nachwuchs

Der Hauptgrund fürs Sparen sind laut Barometer die Kinder. 61 Prozent der Befragten geben dies entweder als wichtigsten oder zweitwichtigsten Grund an. 51 Prozent sparen, um unvorhergesehenen Ereignissen besser begegnen zu können, wie etwa dem Verlust des Arbeitsplatzes. Die Vorsorge fürs Alter wird von 44 Prozent als Grund angegeben, das Sparen fürs Eigenheim von 41 Prozent.

Die Prioritäten ändern sich im Lebensverlauf: Die Jungen geben als wichtigsten Grund das Eigenheim an, die Alterskategorie 30-49 Jahre die Kinder, die Über-50-Jährigen die Vorsorge fürs Alter.