Aktuelle Themen im Koordinierungsausschuss für Soziales

Vor kurzem tagte der Koordinierungsausschuss für Sozialgenossenschaften im Raiffeisenverband in Bozen. Das Gremium bringt gemeinsame Anliegen, Empfehlungen und Vorschläge aus dem Bereich Soziales voran und stärkt die Zusammenarbeit unter den Genossenschaften in diesem Bereich. Das ist wichtig, da die Bedeutung dieses Sektors national und international zunimmt.

Bei der jüngsten Sitzung des Koordinierungsausschusses für Soziales begrüßte Verbandsobmann Herbert Von Leon die teilnehmenden Obleute und Geschäftsführenden und unterstrich die große Bedeutung der Organisationen des Dritten Sektors als unverzichtbare Leistungsträger in der Gesellschaft: „Sie fangen die sozialen Bedürfnisse der Bevölkerung auf, bieten mit ihren Angeboten Unterstützung und reagieren auf herausfordernde Situationen.“

Auch Vizedirektor Christian Tanner lobte die Arbeit der Mitgliedsgenossenschaften: „Seit Ausbruch der Pandemie leiden Sozialgenossenschaften unter Unsicherheit, fehlenden Planbarkeit, dennoch gelingt es ihnen, die Situation bestmöglich zu managen.“ Thematisch ging er auf den Codice degli appalti/Auftragsvergabe, die „Preisrevision“ und auf das kürzlich erneuerte Comitato paritetico delle Cooperative Sociali ein.

Die Personalsuche sei derzeit die größte Herausforderung für Organisationen im Bereich Soziales und Non-Profit. Darin waren sich die Vertreter*innen der Sozialgenossenschaften und die Führungsspitze des Raiffeisenverbandes einig. Als Gründe nannten sie die geringen Löhne und die fehlenden Möglichkeiten von Aus- und Weiterbildung. Generell sei es schwierig Personal für die Betreuung von Senioren, Kleinkinder und Menschen mit Behinderungen zu finden. Der Verband prüft nun mögliche Lösungen. Unter anderem soll eine Übersicht über die bestehenden Aus – und Weiterbildungen für die jeweiligen Berufsbilder geschaffen werden. Aufgrund der Dringlichkeit der Problematik sind auch Treffen mit politischen Entscheidungsträger*innen und Sozialfachschulen geplant.

Seit zwei Jahren sind Sozialgenossenschaften, Sozialunternehmen und größere Körperschaften des 3. Sektors dazu verpflichtet eine Sozialbilanz zu erstellen. Die Erstellung, Genehmigung, Veröffentlichung und Hinterlegung der Sozialbilanz müssen auch heuer erfolgen, und zwar innerhalb des 30. Juni 2022.

Als neues Mitglied im Raiffeisenverband Südtirol wurde die „Lungomare Genossenschaft Sozialunternehmen KDS“ begrüßt.

Weitere Themen auf der jüngsten Koordinierungsausschuss-Sitzung für Soziales waren die Vorstellung des Kompetenzzentrum für Soziales, die geplante Statuten-Änderung mit der neuen Wahlordnung des Raiffeisenverbandes, welche eine ausgewogene, Vertretung aller Branchen im Verwaltungsrat sichern soll.