Ein Vierteljahrhundert an der Spitze – eine Ära geht zu Ende
Mit der diesjährigen Vollversammlung der OG Juval endete eine außergewöhnlich lange und prägende Obmannschaft: 25 Jahre lang stand Alois Karl Alber an der Spitze – zuerst der Obstgenossenschaft Kastelbell, später der OG Juval. Seine genossenschaftliche Laufbahn begann jedoch bereits 1989, als er in den Verwaltungsrat der OG Kastelbell gewählt wurde. Schon früh zeigte sich seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und genossenschaftliche Entwicklungen mitzugestalten.
Im September 2000 wählten ihn die Mitglieder zum Obmann der Kastelbeller Genossenschaft. Nur etwa eineinhalb Jahre später erfolgte der Zusammenschluss mit der UVO – ein Meilenstein, der 2002 in der Gründung der OG Juval mündete. Von 2000 bis 2025 führte Alber die Genossenschaft durch Zeiten des Wandels, der Herausforderungen und der Modernisierung. Insgesamt blickt er nun auf 36 Jahre genossenschaftlichen Engagements zurück.
Meilensteine, Modernisierung und strategische Weitsicht
Unter seiner Führung entwickelte sich die OG Juval zu einem wirtschaftlich soliden und technologisch hochmodernen Betrieb. In seiner Würdigung nannte der ehemalige und langjährige Geschäftsführer der OG Juval Peter Stricker zahlreiche Projekte, die Albers Handschrift tragen: die Fusion zu Juval (2002), der Aufbau der Bio-Verarbeitung in Tschars, die Einführung des Vermarktungskonzeptes Vi.P 3 im Jahr 2007, vorausschauende Investitionen in Photovoltaik, die Verarbeitung der Sankt-Veit-Mengen zwischen 2011 und 2013, bedeutende Bautätigkeiten an beiden Standorten, der Bau des Hochregallagers 2018, die Umsetzung des Bio-Konzeptes 2019 sowie die jüngste Erweiterung der Verladehalle und die Initiierung des Projektes „Sortierung 2027“.
Stricker würdigte Alber als Wegweiser, Verhandler, Baumeister und Visionär – einen Obmann, der stets nach vorne blickte, Chancen auslotete und konsequent das Wohl der Mitglieder in den Mittelpunkt stellte.
Engagement weit über die Juval hinaus
Dass Alois Karl Alber als Genossenschaftsführer nicht nur lokal, sondern auch darüber hinaus Maßstäbe gesetzt hat, betonte Verbandsobmann Herbert Von Leon nachdrücklich. Alber engagierte sich in einer Vielzahl von Gremien und Organisationen, darunter beispielsweise:
• VIP – Verband der Vinschgauer Produzenten: seit 2000 Verwaltungsrat, 2014–2023 Obmann-Stellvertreter
• VOG Products: 2004–2018 Obmann-Stellvertreter
• Kellerei Meran Burggräfler: seit 2010 Verwaltungsrat
• Raiffeisenverband Südtirol: seit 2003 Verwaltungsrat; seit 2024 1. Obmann-Stellvertreter; davor 2. Obmann-Stellvertreter; Mitglied im Koordinierungsausschuss und im Netzwerk „Frauen in der Führung von Genossenschaften“, Verwaltungsrat der Tochtergesellschaft Konverto AG, Vizepräsident des Raiffeisen Mutualitätsfonds AG
Diese breite Verantwortung trug Alber mit ruhiger Hand, großer Fachlichkeit und einer Haltung, die geprägt ist von Integrität, Bodenständigkeit und Menschlichkeit. Wer mit ihm gearbeitet hat, beschreibt ihn als verlässlich, lösungsorientiert, geduldig und zugleich durchsetzungsstark – ein Mensch, der sich nie in den Vordergrund drängte, sondern die Sache in den Mittelpunkt stellte.
„Ein bestens bestelltes Haus“
Herbert Von Leon würdigte Alber als Persönlichkeit, die über dreieinhalb Jahrzehnte hinweg das Südtiroler Genossenschaftswesen bereichert und mitgestaltet hat. „Du übergibst ein bestens bestelltes Haus“, so Von Leon, der ihm im Namen der gesamten Südtiroler Raiffeisenorganisation für seinen unermüdlichen Einsatz dankte und ihm die Raiffeisen-Ehrennadel in Gold überreichte. Im Anschluss würdigte auch Peter Stricker im Namen der OG Juval Albers Lebenswerk. Seine Worte machten sichtbar, wie sehr Alber als Obmann, Bauer, Kollege und Mensch geschätzt ist: für seine Klarheit, seine Verlässlichkeit, seine Handschlagqualität, seinen Optimismus und seine Fähigkeit, Menschen und Generationen zu verbinden.
Ein bewegendes Zeichen der Wertschätzung
Die Verleihung der Raiffeisen-Ehrennadel in Gold würdigt ein Lebenswerk, das die Obstwirtschaft im Vinschgau und die genossenschaftliche Zusammenarbeit weit über das eigenen Ort hinaus nachhaltig geprägt hat. Alois Karl Alber hat Spuren hinterlassen – fachlich wie und menschlich. Die OG Juval und die gesamte Raiffeisenorganisation danken ihm für ein Wirken, das Bestand hat.