Banken: treibende Kraft für den Aufschwung

Die aktuelle Situation im Bankensektor stand im Mittelpunkt einer Tagung für die Raiffeisenkassen im Raiffeisenhaus Bozen. Dabei wurde auch eine gute Semesterbilanz der Raiffeisenkassen präsentiert.

Verbandsobmann Herbert Von Leon und Generaldirektor Paul Gasser begrüßten den Generaldirektor der italienischen Bankenvereinigung ABI, Giovanni Sabatini, und den Direktor der Banca d’Italia Filiale Bozen, Maurizio Cannistraro, zur Tagung, die online und in "Präsenz" veranstaltet wurde. 

In seinem Vortrag skizzierte ABI-Generaldirektor Giovanni Sabatini die Entwicklung im italienischen und europäischen Bankensektor und unterstrich die treibende Kraft der Banken für den wirtschaftlichen Aufschwung, der sich – trotz großer Unsicherheiten – derzeit besonders auch in Italien deutlich zeigt: „Es gilt auf ein nachhaltiges und strukturelles Wachstum zu setzen“, sagte Sabatini.

Als Herausforderungen für den Bankensektor nannte Sabatini unter anderem die weitere Entwicklung in der Covid-Pandemie, die Inflationsgefahr sowie die anhaltend niedere Rentabilität in einigen Bereichen des Bankensektors. Gleichzeitig unterstrich Sabatini die zentrale Rolle der Banken als Unterstützer der Realwirtschaft in der Pandemie durch die steigende Kreditvergabe und die breite Gewährung von Stundungen. Ebenso verwies er auf die zunehmend verbesserte Kreditqualität der italienischen Banken und eine deutliche Verringerung der notleidenden Kredite. In Bezug auf die Rentabilität gibt es trotz merklicher Fortschritte noch entsprechenden Nachholbedarf, sagte Sabatini. 

Maurizio Cannistraro, Direktor der Banca d’Italia Bozen, ging auf die Entwicklung der Raiffeisenkassen und des Institutsbezogenen Sicherungssystems (IPS) ein. Dabei hob er unter anderem die positive Entwicklung der Zahlen hervor und verwies gleichzeitig auch auf zusätzliche Optimierungspotentiale.

 

Gesunde Genossenschaftsbanken

Im Rahmen der Tagung wurden die Zahlen der Semesterbilanz der 39 Raiffeisenkassen und der Raiffeisen Landesbank zum 30. Juni 2021 vorgestellt. Die Bilanz zeigt ein deutliches Wachstum bei den Kundeneinlagen und Krediten. Insgesamt weist Raiffeisen ein Kundengeschäftsvolumen von mehr als 28 Mrd. Euro auf, was einem Zuwachs von über zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Weiter stark verringert werden konnten die zahlungsunfähigen Kundenausleihungen.

„Die Raiffeisenkassen samt der Raiffeisen Landesbank sind derzeit wohl die gesündesten Institute Italiens“, sagte Paul Gasser. Unabhängig davon werde man auch weiterhin mit ganzem Einsatz an einer erfolgreichen Zukunft arbeiten.