„Bauen wir weiter auf unsere bäuerlichen Werte!"

Es ging um den sozialen Zusammenhalt, den kleinen Kreisläufen und der gelebter Verantwortung bei der Klausurtagung der Südtiroler Bäuerinnenorganisation (SBO) am 22.02.2022. Landesbäuerin Antonia Egger verwies im Rahmen der Tagung auf den großen Wert der ehrenamtlichen Tätigkeit in der Organisation.

Menschen brauchen eine solidarische Gemeinschaft. Und genau das kann die Südtiroler Bäuerinnenorganisation bieten. Dies zeigte sich bei der gestrigen Klausurtagung in Feldthurns, bei der es um den sozialen Zusammenhalt, den kleinen Kreisläufen und der gelebten Verantwortung ging. Als Referent geladen war Konrad Bergmeister, Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse, der über die zukünftigen Werte des Bauerstandes sprach und folgende Fragen stellte:

  • Welche Werte sind in Zukunft wichtig?
  • Welche Antworten können Bäuerinnen und Bauern geben?

„Am Bauernhof werden Werte gelebt, die unsere Gesellschaft für eine verantwortungsvolle Zukunft braucht, wie Miteinander, Toleranz, Wertschätzung, Dankbarkeit und Achtung gegenüber der Natur", sagte Bergmeister. Er sprach von Herzensbildung und Erkenntniswissen als Grundpfeiler für die Zukunft. „Eigentlich sind die Bäuerinnen die besten Lehrerinnen für ein nachhaltiges Leben,“ so Bergmeister. Die kleinen Bauernhöfe bieten eine große Chance für eine gesunde Kreislaufwirtschaft. Er ermutigte die Bäuerinnen, diese Vielfalt auf den Höfen zu stärken. Es sei wichtig, die Verantwortung den jungen Menschen zu übergeben, auch wenn sie es anders machen. „Die Bauernfamilien können Botschafter sein, denn  Bauernkinder lernen unkompliziert, was Verantwortung heißt,“ sagte Bergmeister.

Von Verantwortung und Nachhaltigkeit sprach auch Landesbäuerin Antonia Egger in ihrer Rede. Bäuerlichen Familien bewirtschaften verantwortungsvoll und nachhaltig ihre Höfe, Tag für Tag, um sie dann ihren Kindern zu übergeben. „Trotzdem fordert die Gesellschaft von der Landwirtschaft noch mehr an Nachhaltigkeit. Im Gegenzug ist die Gesellschaft aber nicht bereit, diese Forderung dementsprechend zu honorieren.“

Die Landesbäuerin motivierte die anwesenden Funktionärinnen für das ehrenamtliche Engagement bei der nächsten Wahl im Herbst. Es sei wichtig, die Bäuerinnen anzusprechen und sie mit in die Bäuerinnenorganisation zu nehmen, damit auch sie Teil dieser solidarischen Gemeinschaft sein können.“

Jung, innovativ, praxisnah, dynamisch und zukunftsorientiert: So stellte Martin Unterer, Direktor der Fachschule Salern, in Vertretung aller Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft die verschiedenen Angebote und Schwerpunkte der Schulen vor. Die Fachschulen sind für die Bäuerinnen nach wie vor wichtiger Partner im Bereich Aus- und Weiterbildung.

Bauernbundobmann Leo Tiefenthaler unterstrich in seinen Grußworten die Wichtigkeit von Zuerwerbsmöglichkeiten auf den Höfen. „Gerade in diesen Zeiten, wo die Preise steigen, brauchen wir keine weiteren Begrenzungen mehr für unsere Betriebe. Von der Produktion allein können die meisten Betriebe nicht leben,“ so Tiefenthaler.

Die humoristischer Einlage von Margarethe und Ludwig Hoffmann (Künstlername) sorgte für einen amüsanten Ausklang der Klausurtagung.