Obst
|

Bienensterben: Viele Blüten - starke Bienenvölker?

Es blüht in Südtirols Apfelanlagen. Eine heikle Phase für Südtirols Obstwirtschaft, aber auch für die Bienen. Die Blütendichte und deren Beschaffenheit ist laut den Imkern nämlich entscheidend für den Fortbestand der Bienenvölker. Eine Studie soll Klarheit bringen.

Zwischen Obstbauern und Imkern besteht laut beiden Gruppen eine Win-Win-Situation, das erklären unisono Georg Kössler, Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums, und Engelbert Pohl, Obmann des Südtiroler Imkerbundes in einer Presseaussendung. "Wir brauchen uns gegenseitig, denn wir erzielen einen gegenseitigen Nutzen. Darum stehen wir in engem Kontakt und pflegen einen offenen Austausch", so Kössler und Pohl. Laut den beiden Obmännern sie die Zusammenarbeit europaweit vorbildlich und offensichtlich besser als in anderen Anbaugebieten Europas und der Welt.

Kritik zur Gefährdung der Bienenvölker durch giftige Pflanzenschutzmittel wird in der Pressemitteilung relativiert: "In den letzten Jahren hat sich die Bienengefährlichkeit durch die gezielte Wirkungsweise der Pflanzenschutzmittel stark verbessert, dennoch gilt es noch einiges zu verbessern, um Schäden zu verhindern." Der Südtiroler Imkerbund hält dazu Maßnahmen für geeignet, die in die Nachblühphase hinein reichen: "Eine Möglichkeit sind Abend- oder Nachtspritzungen, die verhindern, dass Bienen mit den für sie toxischen Präparaten in Kontakt kommen", so Engelbert Pohl.

Apistox-Studie zu Pflanzenschutzmittel am Versuchszentrum Laimburg

Letztendliche Klarheit über den Zusammenhang von Apfelanbau und den Auswirkungen auf die Bienenvölker soll das Apistox-Forschungsprojekt bringen. Das Projekt des Imkerbundes und den in der Südtiroler Obstwirtschaft tätigen Organisationen wurde vor einigen Jahren mit Untersuchungen am Versuchszentrum Laimburg gestartet und soll die Auswirkungen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln noch genauer untersuchen. Zudem habe man gemeinsam mit dem Landestierärztlichen Dienst die Gesundheitswarte aufgebaut, eine Gruppe von ausgebildeten Imkern, welche auf Ortsgruppenbasis bei allen Problemen rund um die Bienengesundheit und bei Vergiftungsverdachtsfällen schnell und kostenlos Hilfe anbieten und als erste Anlaufstelle bei Problemen dienen kann.