Bienenweide am Latscher Sonnenberg: Bereit für die Bienen und die Natur

Nach drei Jahren ist die Bienenweide am Latscher Sonnenberg so weit fertig gestellt, dass sie der Natur überlassen werden kann. Bei einem Baumfest am 18. Juni wurde die erfolgreiche Durchführung des Pilotprojektes gefeiert.

Der Bienenschutz und die Zusammenarbeit zwischen Imker und Obstbauer sind ein Anliegen, das für beide Partner unverzichtbar ist. Die Bauern sind darauf angewiesen, dass die Bienenvölker ihre Obstanlagen bestäuben. Für die Imker bietet das Meer von Milliarden Apfelblüten im Frühling eine wichtige Nahrungsquelle für den Aufbau ihrer Bienenvölker. „VIP und die Imker des Tales arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen und verwirklichen Projekte zum Bienenschutz, wie z.B. die Bienenwanderung und die Bienenköniginnen-Zucht. Dies ist ganz im Sinne unserer strategischen Ausrichtung für einen naturnahen Anbau und die Ökologisierung des Lebensraumes“, erläutert Thomas Oberhofer, Obmann vonVIP.

So startete vor drei Jahren das Pilotprojekt „Bienenweide am Latscher Sonnenberg“, eine gemeinsame Initiative von VIP, Imkerverein Latsch, Forstinspektorat Schlanders, Eigenverwaltung B.N.R. Latsch und der Autonomen Provinz Bozen. Im ersten Jahr führten die Förster vor allem Gestaltungsarbeiten auf dem ein Hektar großen Areal durch, säten trockenresistente und bienenfreundliche Bodenpflanzen und bepflanzten einen Teil der Dämme mit rund 1400 Bäumchen und Sträuchern. Im Jahr 2021 wurden weitere 2000 Bäumchen und Sträucher gepflanzt, im Frühjahr des darauffolgenden Jahres nochmals 600 Stück. Um das Anwachsen zu erleichtern, wurden in den ersten beiden Jahren die insgesamt 22 verschiedenen Baum- und Straucharten bewässert und Pflegemaßnahmen durchgeführt. Nun benötigt die Bienenweide fast keine weitere Betreuung mehr und kann vollständig der Natur überlassen werden: „Im Herbst möchten wir nochmals eine Nachpflanzung vorsehen. Zukünftig werden wir hier regelmäßig nach dem Rechten sehen, um den Erfolg der Bepflanzung zu sichern“, erläutert Georg Pircher, Amtsdirektor am Fortinspektorat Schlanders. Begleitet wurden die Arbeiten von Ingenieur Michael Pfeifer durch die Firma Mair Josef & Co. im Auftrag der Autonomen Provinz Bozen. Die Fläche wurde von der Eigenverwaltung B.N.R. Latsch bereitgestellt. „Wir haben dieses ökologische Projekt sehr gerne unterstützt“, so Andreas Weitgruber, Präsident der Eigenverwaltung.

Beim Baumfest am 18. Juni pflanzten mehrere Initiatoren und Unterstützer des Projektes weitere Bäumchen und feierten damit die erfolgreiche Durchführung dieser beispielhaften Initiative. „Mit der Gestaltung dieser Bienenweide finden unsere Bienen hier Pollen und Nektar, um die Zeit zwischen Apfelblüte und der Übersiedelung der Völker in höhere Lagen einigermaßen zu überbrücken“, freut sich Peter Tscholl, Ortsobmann des Imkervereins Latsch. „Dieses gemeinsame Pilotprojekt wird nicht die letzte Initiative zwischen VIP und den Imkern zur Förderung des Bienenwohls sein. Weitere Maßnahmen sind bereits in Planung. Wir als VIP haben dafür eine eigene Imkergruppe gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen Obstbauern und Imkern weiterhin zu verbessern“, so VIP-Obmann Thomas Oberhofer. Dabei können beide weiterhin auf die Mithilfe der Förster zählen: „Natürlich sind auch wir bereit, diese Aufwertung in Form einer Bienenweide an anderen Orten zu unterstützen“, so Georg Pircher.

Im Bild (v.l.n.r.):
Georg Pircher (Fortinspektorat Schlanders), Thomas Oberhofer (VIP) und Peter Tscholl (Imkerverein Latsch).