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Corona: Erfahrungsaustausch im Landhaus

Über die bisherige Wirksamkeit der Corona-Maßnahmen haben sich Vertreter der Wirtschaftsverbände, der Banken und Garantiegenossenschaften Ende Juli im Palais Widmann ausgetauscht.

Zahlreiche Unterstützungs- und Fördermaßnahmen sind seit Ausrufung des Covid-19-Notstandes getroffen worden, um die Wirtschaftstreibenden und die Familien bei der Überbrückung von Lockdown und Krisensituationen zu unterstützen. Über die bisherigen Erfahrungen tauschten sich Vertreter der Wirtschaftsverbände, der Banken und der Garantiegenossenschaften im Beisein der Landesräte Arnold Schuler und Philipp Achammer über die bisher gemachten Erfahrungen aus, schreibt das Landespresseamt in einer Aussendung.

Weitere sektorenspezifische Maßnahmen notwendig

Man sei auf dem richtigen Weg, betonte Landesrat Arnold Schuler: "Wir haben einiges getan, einige Probleme gelöst, sind aber lange noch nicht am Ende." Daher seien eine gute Zusammenarbeit und ein kontinuierlicher Austausch auch weiterhin erforderlich. Mit Blick auf die Zukunft unterstrich Landesrat Philipp Achammer: "In enger Zusammenschau mit den Banken und Garantiegenossenschaften müssen wir vor allem die mittelfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Pandemie beobachten, die sich erst im zweiten Halbjahr 2020 zeigen werden, um gemeinsam unmittelbar darauf reagieren zu können. Es werden jedenfalls weitere sektorenspezifische Maßnahmen notwendig sein."

Die Corona-Krise belastet Südtirols Landeshaushalt bisher mit deutlich mehr als 900 Millionen Euro. Zu Mindereinnahmen von 543,5 Millionen Euro summieren sich Mehrausgaben von 370,3 Millionen Euro.

Über 18.000 Stundungen laufender Kredite

Einen Schwerpunkt des Treffens bildete das Einvernehmensprotokoll des Landes mit den Banken zur Schaffung von Liquidität. Mehr als 18.000 Betriebe und Familien hatten in diesem Rahmen um die Stundung eines laufenden Kredits im Ausmaß von insgesamt 4,76 Milliarden Euro angesucht. 4.205 Anträge um Kredite wurden vorgelegt, in 3.370 der Fälle wurde das Darlehen bereits ausbezahlt. Die anwesenden Wirtschaftsverbände schilderten ihre Erfahrungen und sprachen sich auch für eine Verlängerung der Stundungen aus. Angeregt wurden noch klarere Regeln beim Zugang zu den Förderungen sowie weitere sektorenspezifische Maßnahmen.

Bei dem Treffen in Bozen wurde auch über die Neuanpassungen der Richtlinien und der Einvernehmensprotokolle mit den Banken informiert.

(Quelle: LPA)