Obst
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Egma Kaltern und Eofrut Tramin fusionieren zur Obstgenossenschaft Roen

Mitte März haben die Mitglieder der Obstgenossenschaften Egma Kaltern und der Eofrut in Tramin den Verschmelzungsplan gutgeheißen und die Fusion definitiv besiegelt. Damit entsteht eine der drei größten Obstgenossenschaften innerhalb des VOG.

Mit der Fusion geht auch die fast 60-jährige Geschichte einer der letzten „Dorfgenossenschaften“ zu Ende, denn die Eofrut in Tramin wird in die Egma Kaltern einverleibt. „Mit einer Jahresanlieferung von 30.000 Tonnen Obst kann man heute kaum überleben, sondern muss sich zusammenschließen und neu formieren“, sagt Karl Ungerer, Obmann der Eofrut, die zu den fünf kleinsten der 16 Mitgliedsgenossenschaften des Verbandes der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) zählt.

800 Mitglieder und 70.000 Tonnen Äpfel

Die neue Obstgenossenschaft Roen kommt insgesamt auf rund 70.000 Tonnen Tafelware. Eine notwendige Größenordnung, um sich künftig im internationalen Wettbewerb gut behaupten zu können. „Die Marktkonzentration nimmt zu, deshalb braucht es auch auf der Anbieterseite eine Zentralisierung“, erklärt Egma-Obmann Harald Weis. Die neue Obstgenossenschaft Roen hat ein homogenes Einzugsgebiet, das vorwiegend in den Gemeinden Kaltern und Tramin liegt. Die rund 800 Mitglieder bearbeiten 1.130 Hektar Obstbaufläche.

Optimieren und Kosten sparen

Die Errichtung zentraler Verarbeitungs- und Verwaltungsstrukturen soll nun eine effiziente, gemeinsame Verarbeitung und Verwaltung schaffen. So sollen die bestehenden zwei Verarbeitungsstandorte auf eine einzige Produktionsstätte am heutigen Hauptsitz  der Egma Kaltern reduziert werden.  Diese wird erweitert und technisch aufgerüstet und auch die Arbeitsplätze sollen dort zusammengezogen werden. „Damit hoffen wir, auf veränderte Marktansprüche besser  reagieren zu können“, erklärt Ungerer. Unter anderem sind eine Erweiterung der Verpackungsanlagen auf  16-17 Abpacklinien und eine neue Verlade- und Emballagenhalle mit sieben  Verladerampen geplant. Insgesamt sind heuer Investitionen von rund 6 bis 6,5 Mio. Euro vorgesehen. Kosten einsparen will man zudem auch durch die Zusammenführung der Aufträge und durch ein neues Konzept für die Anlieferung nach Sorten, um eine schnelle Zellenfüllung und eine höhere Lagerungsqualität zu erreichen.

Viererfusion noch nicht reif

Die Verarbeitungsstrukturen zu vergrößern, günstiger und spezialisierter zu arbeiten und die Produktionskosten zu reduzieren waren auch einige der wesentlichen Motive der ursprünglichen Idee, alle vier Obstgenossenschaften im Pool Unterland – Egma Kaltern, Eofrut, Neufrucht und Kurmark-Unifrut – zu einer einzigen Genossenschaft zusammenzuführen. Für diese Viererfusion, welche zur größten Obstgenossenschaft Südtirols geführt hätte, war die Zeit aber noch nicht reif. Somit bleibt es vorerst bei der Zweierfusion zur Obstgenossenschaft Roen, die mit 1. August operativ wird und im Herbst ihre neuen Gremien erhalten soll.

Offen für weitere Entwicklungen

Meistens werden bei Fusionen historische Namen für die neue Genossenschaft herangezogen. Roen hingegen ist ein völlig neuer Name, der einprägsam und auf den Märkten einfach und praktisch erscheint. „Wir wollten einen kurzen und durchaus neutralen Namen, der auch Raum für weitere Entwicklungen im Unterland offen lässt, sollten sich diese ergeben“ sagt Harald Weis.