Wein
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Eine Arche Noah für Rebmaterial

Mit einem interessanten Projekt sichert die Erste+Neue Kellerei auf einem Versuchsweingut jahrhundertealtes, wertvolles Rebmaterial der Sorte Vernatsch für die Zukunft.

 

Die Arche Noah scheint am Kalterer See zu liegen. Dort hat der Kellermeister der Erste+Neue Kellerei in Kaltern, Gerhard Sanin, zusammen mit dem Agronomen Federico Curtaz begonnen, altes Rebmaterial der Sorte Vernatsch zu sichten und auszuwählen, um es für die Zukunft zu sichern. „Es handelt sich um alte Reben mit besonderen, sich in den Jahren wiederholenden Merkmalen”, sagt Gerhard Sanin, „also wenig Produktion, nicht zu große Trauben, schöne Zuckerwerte und Geschmacksnoten”. Diese teilweise 70 oder 80 Jahre alten Rebstöcken heben sich von anderen Vernatschklonen ab, mit denen vor allem ab den Siebzigerjahren nur auf Mengenproduktion gesetzt wurde.

4000 Setzlinge veredelt
Die beiden Pioniere haben den Reben Augen entnommen, sie auf Unterlagen veredelt und einen Weingarten in Barleit eingerichtet. Bisher wurden von rund 70 ausgesuchten Rebstöcken Edelreis entnommen und rund 4000 Pfropfreben bzw. Setzlinge veredelt, die jetzt im eigenen kleinen Sorten-Klonengarten angepflanzt sind.

Genmaterial erhalten
Erstmals Wein daraus könnte man in ein, zwei Jahren machen. „Unbedingt zwingend ist das aber nicht, viel wichtiger scheint mir, diese Rebstöcke in einer Art Arche Noah zu erhalten”, meint Kellermeister Sanin. Grundgedanke ist es, das wertvolle, alte Gen- und Rebmaterial – angelehnt an die historische Vermehrungsweise der alten besonderen Rebstöcke im Weingut – für die Zukunft zu sichern. Zudem könnten damit künftig auch Ausfälle in bestehenden Rebanlagen mit demselben Rebmaterial ausgeglichen werden.