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Erdbeerfest im Martelltal

Am vergangenen Wochenende fand im Martelltal das traditionelle Erdbeerfest statt. Für die Menschen im Tal ist dieses Fest weit mehr als nur ein Fest.

Erdbeeren gehören zum Martelltal wie die Erdbeerkönigin zum Erdbeerfest. Beides gibt es heuer ab dem 25. Juni, dem Auftakt des diesjährigen Erdbeerfestes im Martelltal. Dieses Jahr fällt das letzte Juniwochenende auch mit dem effektiven Beginn der Erdbeer-Ernte in Martell zusammen. Das ist nicht jedes Jahr so, weiß Philipp Brunner, Betriebsleiter der Marteller Erzeugergenossenschaft (MEG): „Heuer sind wir mit der Ernte – bedingt durch das lang anhaltende kühle Wetter rund 7 bis 10 Tage in Verzug.“ Längere Regenphasen sind Brunner zufolge nie gut für die Beeren: „Bleibt das Wetter jedoch so schön wie jetzt, wird es für unsere Bauern kaum Ausfälle geben“, zeigt sich Brunner zuversichtlich für diese Saison.

Im Martell werden seit rund 50 Jahren Erdbeeren angebaut. Seit 1989 gibt es die Marteller Erzeugergenossenschaft, die für die Bauern im Tal die Vermarktung der Beeren organisiert. Den Mitgliedern der Genossenschaft hat der Beerenanbau ein gutes Nebeneinkommen gebracht. Sie liefern, bis auf den Eigenverbrauch, die geernteten Erdbeeren zu hundert Prozent an die Genossenschaft ab.

Das besondere an den Marteller Erdbeeren ist, dass sie auf einer Höhe zwischen 900 und 1.800 Höhenmetern wachsen. Damit zählt das Martelltal zu den höchstgelegensten Erdbeeranbaugebieten in ganz Europa. Geerntet werden sie in einer Zeit, in der es in den südlich gelegenen Anbaugebieten wie im Süden Italiens oder Spanien keine Erdbeeren mehr gibt.

„In der Zeit des Erdbeerfestes ist das ganze Tal auf den Beinen“

Zum Bekanntwerden der Marteller Erdbeeren hat das Erdbeerfest entscheidend beigetragen ist Gerhard Eberhöfer, Verkaufsverantwortlicher VI.P BIO überzeugt: „Das Erdbeerfest ist nicht nur für uns als Genossenschaft, sondern für das ganze Martelltal und das ganze Vinschgau eine Vitrine. Das Fest ist eine gute Gelegenheit das Produkt Erdbeeren einer breiten Bevölkerungsschicht näher zu bringen. Es ist aber auch ein wirklich grandioses Beispiel von Synergien zwischen Landwirtschaft und Tourismus“, ergänzt Eberhöfer.

Soviel steht fest: das Erdbeerfest bringt beiden etwas: der Landwirtschaft, die Bekanntheit der Erdbeere und den Tourismustreibenden, zahlreiche Besucherinnen und Besucher im Tal.

Die Gäste des Erdbeerfestes kommen mittlerweile auch aus dem Ausland und freuen sich über das abwechslungsreiche Programm am Fest-Wochenende. Es hält Angebote für Kinder und Erwachsene bereit. Beliebt sind der Bauernmarkt mit den typischen regionalen Produkten und die geführten Wanderungen auf dem Südtiroler Erdbeerweg. Den eigentlichen Höhepunkt allerdings bilden die Krönung der neuen Erdbeerkönigin und der Anschnitt der weltweit größten Erdbeertorte.

Für die Organisation des Erdbeerfestes zeichnet das Organisationskomitee verantwortlich. Hier sind alle Vereine des Tals vertreten. "Die Finanzierung und das Marketing kommen von der VI.P. fügt Eberhöfer hinzu und ergänzt: "In der Zeit des Erdbeerfestes ist das ganze Tal auf den Beinen."