Obst
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EU-Delegation besichtigt VOG-Products

Eine Delegation von Mitgliedern des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) des EU-Parlaments hat heute Südtirol besucht.

Dabei haben die EU-Verteter Exponenten der Südtiroler Obstwirtschaft getroffen. VOG, ViP und VOG Products präsentierten Struktur, Strategie und Herausforderungen der Südtiroler Obstwirtschaft. Der Austausch fand bei der Erzeugerorganisation VOG Products in Leifers statt. Die Delegation wurde vom Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann und vom Vorsitzenden des Ausschusses Norbert Lins angeführt – die Parlamentarier wurden von VOG Products-Obmann Johannes Runggaldier, VOG-Obmann Georg Kössler und ViP-Obmann Thomas Oberhofer willkommen geheißen.

Besonderes Interesse zeigten die Parlamentarier für die Zusammenarbeit der Erzeugerorganisationen, was die Vermarktung der Tafelware (VOG und ViP) und die Weiterverarbeitung (VOG Products) angeht. Das genossenschaftliche System und die Eigentümerstrukturen der Erzeugerorganisationen in Südtirol sind eine europäische Besonderheit. So wird z.B. VOG Products nicht nur mit Rohware aus Südtirol und dem Trentino beliefert, sondern steht auch im Eigentum von Südtiroler und Trentiner Erzeugerorganisationen.

„Jeder fünfte Apfel, der im Einzugsgebiet geerntet wird, wird von VOG Products veredelt – und die Verarbeitungsmengen werden in Zukunft weiter steigen. Die Wertschöpfung von VOG Products kommt in Form der Auszahlungspreise wiederum den Eigentümern – bzw. den rund 10.000 Obstbauern und deren Familien in Südtirol und in Trentino – zugute. Längst ist das Unternehmen bei internationalen Kunden der Lebensmittelindustrie anerkannt: Unsere Exportquote beträgt rund 90%“, sagte VOG Products-Obmann Johannes Runggaldier.  „Dieser Besuch hat uns die Möglichkeit geboten, das Apfelland Südtirol und unser besonderes Vermarktungssystem wichtigen Entscheidungsträgern der EU in Brüssel näher zu bringen“, so VOG-Obmann Georg Kössler. „Im Südtiroler Obstbau hat sich in den letzten Jahrzehnten ein breites Netzwerk entwickelt, angefangen von der Forschung über Beratung bis hin zur Verarbeitung und Vermarktung. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die kleinstrukturierten Familienbetriebe überlebensfähig sind. Wir nehmen positiv zur Kenntnis, dass dies ganz im Sinne der Europäischen Agrarpolitik ist", meinte ViP-Obmann Thomas Oberhofer.

Im Rahmen eines Rundgangs durch VOG Products konnten sich die Parlamentarier davon überzeugen, wie das Unternehmen Marktführer in der Veredelung der Äpfel und der größte Hersteller von Apfelsaft an einem Standort weltweit geworden ist (laut Pressleistung).

Positiv wurde angemerkt, dass der „Green Deal“ und die „Farm to fork“-Strategie der EU bei VOG, ViP und VOG Products Niederschlag findet: Die Südtiroler Obstwirtschaft ist bemüht, ihren CO2-
Fußabdruck zu reduzieren, den wachsenden Bio-Anteil an den Märkten zu platzieren und unverfälschte, naturbelassene Produkte herzustellen. Agenda 2030, Green Deal und Farm to Fork-Strategie haben das Potenzial zu einer großen Erfolgsgeschichte für europäische Unternehmen zu werden, wenn die Politik die Rahmenbedingungen stellt, um die Unternehmen zu befähigen, in CO2-arme Technologien und in erneuerbare Energie zu investieren – so die drei Obmänner.

Norbert Lins, der Vorsitzende des AGRI-Ausschusses, der selbst aus einem wichtigen Apfelanbaugebiet (Bodensee) kommt, zeigte sich angetan von der Zusammenarbeit innerhalb der Südtiroler Obstwirtschaft: „Auf die europäische Landwirtschaft werden in Zukunft große Veränderungen zukommen. Die Südtiroler Obstwirtschaft zeigt modellhaft auf, wie Zusammenarbeit, Produktion und Innovation gut funktionieren kann und wie man sich im Netzwerk weltweit behaupten kann.“

Herbert Dorfmann, MdEP, betonte: „In der neuen GAP werden Umweltaspekte stärker unterstrichen. Für die Südtiroler und Trentiner Landwirtschaft, die Genossenschaften und Erzeugerorganisationen sind Nachhaltigkeitsthemen seit jeher wichtig, was die hohen Produktionsstandards in integrierter und biologischer Landwirtschaft, der wachsende Anteil an Biolandwirtschaft und nachhaltige Produktionsprozesse zeigen. Ebenso wichtig ist es, dass die Konsumenten bereit sind, für die Qualität derart erzeugter landwirtschaftlicher Produkte einen fairen Preis zu zahlen.“