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Für ein gerechtes und nachhaltiges Finanzwesen

Seit gut einem Jahr gibt es im Vatikan eine Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Katholiken angesichts der Herausforderungen der Menschheit zu Gebet und Aktion zu mobilisieren. Papst Franziskus stellt dazu einmal im Monat Gebetsanliegen zu unterschiedlichen Themen vor. Im Mai ging es um das Finanzwesen.

In der vor rund einem Monat im weltweiten Gebetsnetzwerk veröffentlichten Videobotschaft stellt Papst Franziskus die Finanzwirtschaft in den Mittelpunkt. Der Heilige Vater weist auf die Auswirkungen eines unregulierten Finanzwesens hin. Die Botschaft des Papstes ist klar: Finanzwirtschaft und Regierungen möchten doch zusammenarbeiten, um die Finanzmärkte zu regulieren und die Bürger vor seinen Gefahren zu schützen, da es Menschen ausschließt, anstatt sie zu schützen.

"Es ist an der Zeit zu erkennen, dass sich Märkte, insbesondere die Finanzmärkte", so der Papst, "nicht selbst regieren. Die Märkte müssen durch Gesetze und Vorschriften unterstützt werden, die sicherstellen, dass sie im Sinne des Gemeinwohls arbeiten. So wird gewährleistet, dass die Finanzwirtschaft, anstatt nur spekulativ oder selbstfinanzierend zu sein, für die sozialen Ziele arbeitet, die im Zusammenhang mit dem aktuellen globalen Gesundheitsnotstand so notwendig sind.“

In seiner Botschaft betont der Papst außerdem: "Wie weit ist die Welt der großen Finanzen vom Leben der meisten Menschen entfernt!" Es sei zu befürchten, dass diese von der menschlichen Realität abgekoppelte Welt, die durch die mangelnde Regulierung vieler Regierungen und die Geldpolitik gefördert wird, die Schwächsten unterminiert und die Ärmsten die Konsequenzen tragen lässt, so der Papst. Er fordert von allen Verantwortlichen, Menschenwürde wieder in den Mittelpunkt wirtschaftlichen Handelns zu stellen. Die derzeitige Situation sei unhaltbar und gefährlich.

Die Veröffentlichung des Videos wurde von Federcasse, dem italienischen Zentralverband der Genossenschaftsbanken , unterstützt.