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Genossenschaften: E-Autos im Test

Wer ein Elektro-Auto ausprobiert, kann von dieser Technik eher überzeugt werden, als jemand, der nur darüber liest. So das Credo der Südtiroler Landesregierung. Deshalb hat sie Mitte Juli die E-Test-Days organisiert. Dabei haben auch zwei Südtiroler Genossenschaften vier Tage lang ein Elektro-Auto ausprobiert.

Klima- und umweltfreundliche und effiziente Elektro-Mobilität stehen schon länger auf der Agenda der Landesregierung. Bereits im Vorjahr prämierte sie kreative Projekte und Strategien für nachhaltige Mobilität mit einem landesweiten E-Mobilitätspreis und organisierte verschiedene Veranstaltungen zu diesem Thema.

Die heuer im Juli veranstalteten E-Test-Days sollten vor allem Südtiroler Wirtschaftstreibende von den Vorzügen von E-Autos überzeugen. Das Interesse an der Testmöglichkeit war groß: über 600 Unternehmen haben sich gemeldet. Darunter auch die beiden Genossenschaften Sozialgenossenschaft Familien- und Seniorendienste Lana und der Milchhof Brixen Genossenschaft/landwirtschaftliche Gesellschaft Brimi. Beide haben die zur Verfügung gestellten Autos vier Tage eingehend geprüft.

Thomas Weiss, Präsident der Sozialgenossenschaft Familien- und Seniorendienste Lana, spricht von einer grundsätzlich positiven Erfahrung. Als VW-Fan wählte er einen Volkswagen e-up: "Sehr angenehm, auch die Durchzugsleistung des Wagens passte." Für ihn ist das Elektro-Auto für den Einsatz zwischen Lana, Tscherms und Burgstall ideal, nicht jedoch für die Bergfahrten: "Dazu fehlen noch ausreichend Ladestationen und die entsprechende Reichweite der Autos." Derzeit versorgt die Sozialgenossenschaft mit 24 Dienstautos zehn Gemeinden, darunter Ulten und Deutschnonsberg. Die entfernt gelegenen Gemeinden sind dabei nur über längere Bergfahrten zu erreichen. Am Sitz der Sozialgenossenschaft in Lana gibt es noch keine Ladestation. "Künftig wird sich das ändern", meint Weiss, "...auch weil der Südtiroler Sanitätsbetrieb seinen Fuhrpark künftig umrüsten wird", so Weiss. Für ihn ist es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch die Sozialgenossenschaft auf E-Auto umstellt.

Bei der Genossenschaft Brimi hat Markus Stecher, zuständiger Bereichsleiter, Mitgliederwesen und IT, den Versuch mit dem Elektro-Auto koordiniert. Er fährt seit sechs Jahren auch privat ein E-Auto. Stecher: "Wir haben die vier Probetage ausgiebig genutzt. Mitarbeiter vom Außendienst, der Verwaltung für Botendienste und der technische Leiter und der Vorarbeiter für LKWs haben eine Runde mit dem Elektro-Auto gedreht." Stecher zufolge waren die Probefahrer, alle zwischen 24 und 55 Jahre, begeistert. Aus ihrer Sicht ist das Auto alltagstauglich. Stecher: "Sie schätzten den Komfort und die Zuverlässigkeit der ruhigen, schnellen Fahrzeuge." Ausbaupotential gibt es, dem Bereichsleiter zufolge, lediglich in Bezug auf die Reichweite: "Eine Reichweite von 500 km aufwärts wäre super", schließt er.

In Südtirol gibt es mittlerweile 71 öffentliche Ladestationen für E-Autos und seit 2017 gibt es Förderungen für den Ankauf und die Errichtung von Ladestationen. In dieser Hinsicht möchte das Land eine Modell-Region werden.

Der Raiffeisenverband Südtirol hat nicht nur die Aktion "E-Test-Days" unterstützt, sondern bietet - in Zusammenarbeit mit Alperia und der Raiffeisen Landesbank - E-Auto-Langzeit-Miet-Angebote für Privatpersonen und Unternehmen an.

Interessant ist auch das Angebot des Südtiroler Energieverbandes, Mitgliedsgenossenschaft im Raiffeisenverband Südtirol: SEV hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem Autoherstellern Nissan und mit Lieferanten von Ladesäulen abgeschlossen und kann daher seinen Mitgliedern E-Fahrzeuge und Ladesäulen zu vergünstigten Konditionen zur Verfügung stellen. Mitglieder, die zu E-Motor wechseln möchten, können dabei ein Full-Service-Angebot nutzen, das vom Verkauf bis zur Installation der Ladesäulen reicht.

Weitere Informationen:

  • Für Genossenschaften: Günther Schweigkofler Tel. 0471-945178
  • Raiffeisen Landesbank: Christian Palmosi: Tel. 0471-946584