Kaum ein anderer Wirtschaftsbereich hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten so große Veränderungen erlebt wie die Bankwirtschaft. Digitalisierung, Niedrigzinsentwicklung, Europäische Bankenunion und - speziell für die Südtiroler Raiffeisenkassen - derzeit die Reform der Genossenschaftsbanken sind nur einige der Herausforderungen auch für die Raiffeisenkassen.
Union Investment und R+V
Die Studienreise der Obmänner und Geschäftsführer der Raiffeisenkassen nach Hessen diente daher auch, um über den eigenen Tellerrand zu schauen und sich speziell einen Einblick in die Tätigkeit der deutschen Genossenschaftsbanken zu verschaffen. So besichtigte die Reisegruppe in Frankfurt am Main u. a. die Union Investment, die als Investmentgesellschaft der DZ Bank-Gruppe Teil der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken ist. In Wiesbaden stand ein Besuch am Sitz des deutschen Genossenschaftsversicherers R+V an, der sich mit dem Raiffeisenverband Südtirol in der italienischen Versicherungsgruppe Assimoco engagiert. Vertreter der R+V informierten bei dem Besuch über die Organisation und den Vertrieb des Versicherungsgeschäftes. Vorträge informierten zudem über Themen wie die Geld-Veranlagung in der Niedrigzinsphase, die Umsetzung der Mifid-II-Bestimmungen sowie die Veränderung des Bankenumfeldes durch die Digitalisierung.
Banken-Sicherungssystem
Einblick erhielt die Reisegruppe auch in die Rolle der DZ Bank als Spitzeninstitut der "Genossenschaftlichen FinanzGruppe" in Deutschland und zudem in die Tätigkeit des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Dabei konnten sich die Obmänner und Geschäftsführer ein Bild von dessen Sicherungseinrichtung machen.
Die Sicherungseinrichtung des BVR ist das erste und vollständig ohne staatliche Unterstützung finanzierte Banken-Sicherungssystem in Deutschland. Seit der Gründung vor über 80 Jahren hat diese Sicherungseinrichtung bis heute sichergestellt, dass alle mit einbezogenen Banken ihren finanziellen Verpflichtungen - insbesondere gegenüber Privatkunden mit ihren Einlagen - nachkommen konnten. Eine Stadtbesichtigung Wiesbadens, eine Rundfahrt durch den Rheingau, eine Weinprobe in der "wineBANK" in Eltville am Rhein und ein Besuch der ehemaligen Zisterzienserabtei Kloster Eberbach rundeten die Hessen-Reise ab.