Obst
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Genossenschaftliche Tradition trägt Früchte

In Südtirol halten Erzeugergenossenschaften über 90 Prozent der Apfelanbaufläche. Dies hat Vorteile, nicht nur für die Mitglieder.

Die Organisation in Erzeugerverbänden hat wesentliche Vorteile für die Mitglieder, aber nicht nur. Erzeugerverbände wie beispielsweise der Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG), der Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst- und Gemüse (Vi.P) und die Freien Obstbauern (FOS) haben sich zusammen geschlossen um Synergien zu nützen. Sie können beispielsweise moderne Lager- und Arbeitsstätten errichten, die sich einzelne Mitglieder nicht leisten könnten.

Bestimmte EU-Fördergelder sind ebenfalls nur leistungsfähigen, wirtschaftlich gesunden und ertragsfähigen landwirtschaftlichen Vermarktungsstrukturen vorbehalten. Diese EU-Beiträge kommen nicht nur der Landwirtschaft, sondern dem ganzen Land zu Gute. Sie schaffen - vorwiegend im ländlichen Raum - Arbeitsplätze und generieren Aufträge für die heimische Wirtschaft. "Der Zusammenschluss zu Obstgenossenschaften, die ihrerseits wieder in Erzeugerverbänden vereint sind, sichert unseren kleinen Familienbetrieben die Existenz und ermöglicht einen modernen und hochwertigen Apfelanbau", sagt Georg Kössler, der Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums.

"In Südtirol wären ohne die finanzielle Unterstützung sehr viele Investitionen nicht getätigt worden und dieser Mehrwert würde dem gesamten Land fehlen", sagt Georg Kössler.

So gesehen ist die stark ausgeprägte Bereitschaft zur Zusammenarbeit in Südtirol eine gute Voraussetzung für die starke wirtschaftliche Leistung und garantiert die EU-Unterstützung.

Europäische Länder im Vergleich

In Südtirol  halten Erzeugergenossenschaften über 90% der Apfelanbaufläche. Auf gesamtstaatlicher Ebene sind es - laut den aktuellsten Daten der EU - rund 30%, in Frankreich rund 56 %, in Spanien knapp die Hälfte der Anbaufläche, in Griechenland rund 31% und in Bulgarien nur knapp 1%. "Die Gründe dafür sind unterschiedlich", sagt EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann. "Verschiedenen Gebieten fehlt, auch aufgrund ihrer Geschichte, der Geist zur Zusammenarbeit."

Zusammenarbeit bringt nicht nur finanziellen Nutzen

Die Zusammenarbeit in Erzeugerorganisationen bringt neben einen finanziellen Nutzen eine Verbesserung der Produktqualität und die Förderung einer nachhaltigen Anbauweise. So gesehen gilt es die lange genossenschaftliche Tradition in Südtirol wert zu schätzen: Sie hat im Laufe der Jahre ausgezeichnete Ergebnisse mit sich gebracht - nicht nur für die Landwirtschaft, sondern für ganz Südtirol.