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Genossenschaftsverband: Confcooperative zieht Bilanz

Der italienische Genossenschaftsverband "Confederazione Cooperative Italiane" hielt Anfang Oktober in Rom seine Jahresvollversammlung ab, an der auch Ministerpräsident Giuseppe Conte teilnahm.

Die Vollversammlung des italienischen Genossenschaftsverbandes Concooperative, der im Vorjahr sein hundertjähriges Bestehen feierte, ist eine zentrale Veranstaltung für Italiens Genossenschaften. Über 800 Delegierte aus ganz Italien nahmen in Rom oder per Videoübertragung an der Veranstaltung teil; Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol, war aus Südtirol angereist.

Auf der Tagesordnung standen zahlreiche Themen rund um den Wiederaufbau nach den wirtschaftlich schweren Einbrüchen in Folge der Corona-Pandemie. In seinem Bericht unterbreitete der Präsident von Concooperative, Maurizio Gardini, zahlreiche Vorschläge für einen Neustart des Landes in wirtschaftlicher, sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht. Dabei nannte er vor allem den Bürokratieabbau, die Investition in Innovation und Ausbildung sowie die Investition in materielle und immaterielle Infrastrukturen. Weiters erwähnte er die Bekämpfung der Armut und Ungleichheit, den Schutz und die Sicherung der Genossenschaftsbanken, die Stärkung der Familienpolitik, den Abschluss der Reform des Dritten Sektors und die Förderung der Kapitalisierung von Unternehmen.

Konkrete Anfragen richtete er mit Nachdruck dabei an die anwesenden Regierungsvertreter: Ministerpräsident Giuseppe Conte, die Ministerin für Infrastruktur und Verkehr, Paola De Micheli, und die Ministerin für Agrarpolitik, Teresa Bellanova.

Ministerpräsident Giuseppe Conte hob in seiner Rede die wichtige Rolle der Genossenschaftsbanken als lokale Kreditgeber und Förderer der lokalen Wirtschaft hervor. Er betonte, sich im nationalen und europäischen Kontext für eine Stärkung der Genossenschaftsbanken zu engagieren. Er wolle sich außerdem für bankenaufsichtsrechtliche Erleichterungen für Genossenschaftsbanken einsetzen, um sicherzustellen, dass die Genossenschaftsbanken weiterhin ihre zentralen Rolle als Lokalbanken und Unterstützer von Familien und Unternehmen wahrnehmen können. Die Confcooperative fordert schon länger die Vereinfachung der europäischen Bankenvorschriften für Genossenschaftsbanken.

Neben Conte sprachen bei der Vollversammlung der Confcooperative unter anderem auch die Ministerin für Infrastruktur und Verkehr, Paola De Micheli und die Ministerin für Agrarpolitik, Teresa Bellanova. Zum Abschluss überreichte Gardini Ministerpräsident Conte ein Granatapfelbäumchen. Der Granatapfel mit seinen vielen Kernen steht symbolisch für die Einheit in der Vielfalt der Genossenschaften: Viele kleine Samen vereint in einer großen Einheit.

Bei der Vollversammlung wurde Maurizio Gardini als Präsident des italienischen Genossenschaftsverbandes Confcooperative für weitere vier Jahre bestätigt.

Auf der Vollversammlung wurde auch der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht (Bilancio di sostenibilità 2016-2019) präsentiert.

Weiterführender Link: Confcooperative