In wenigen Tagen beginnt in Südtirol die Beeren- und Steinobsternte. Den Auftakt dazu bildet das traditionelle Erdbeerfest im Martelltal vom 24. bis zum 25. Juni, das heuer bereits zum 18. Mal stattfindet; es eröffnet symbolisch die Erdbeersaison, der im Juli und August die Kirschen-, Himbeer- und Marillenernte folgt.
Erdbeeren
Die frostigen Nächte der zweiten Aprilhälfte haben den Erdbeeren etwas zu schaffen gemacht. Gerhard Eberhöfer, Verantwortlicher der Abteilung Beeren bei der VI.P in Latsch, rechnet deshalb für die laufende Saison mit einem Ergebnis leicht unter dem des Vorjahres: "Wir erwarten einen Ertrag von insgesamt rund 400 Tonnen im Vinschgau und im Martelltal. Anfang Juni haben die Ernte und auch der Verkauf begonnen, zuerst in den Südtiroler Einzelhandelsgeschäften, dann auch im Rest Italiens."
Marillen
Die Ernte der Marillen beginnt erst Ende Juli. Auch in diesem Jahr wurde - wie bereits im vergangenen Jahr - ein Großteil der Ernte durch den Frost geschädigt. Schätzungen gehen davon aus, dass der Ertrag 2017 rund 100 Tonnen erreicht und somit besser ausfällt als im Vorjahr.
Kirschen
Problematischer scheint die Mitte Juli beginnende Kirschenernte zu werden, wie Reinhard Ladurner, der Verantwortliche der Abteilung Kirschen bei der VI.P, erklärt: "Die Frostnächte im April haben zu einer starken Reduzierung der Mengen geführt. Es ist daher noch zu früh, um eine genaue Vorhersage zu treffen." In einem Punkt jedoch ist er zuversichtlich: "Liebhaber der Vinschger Kirschen können auch dieses Jahr auf Früchte in hervorragender Qualität zählen. Wir gehen aber von 50 Prozent weniger im Vergleich zum normalen Ertrag aus, der etwa 500 Tonnen beträgt."
Himbeeren
Mitte Juli sind auch die Himbeeren reif. Markus Tscholl, der Leiter der Egma Obstversteigerung in Vilpian, erwartet hervorragende Qualität und eine unproblematische Ernte. "Die Himbeeren haben unter der Kälte im Frühling gelitten und hinken im Vergleich zum Vorjahr ein wenig hinterher. In jedem Fall hoffen wir, 2017 dieselbe Menge ernten zu können wie 2016, also rund 20 Tonnen. Das sind allerdings 50 Prozent weniger als in den vergangenen Jahren", so Tscholl.