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Gute Fortschritte bei der Umsetzung der Reform der Genossenschaftsbanken

"Die Arbeiten zur Bildung einer autonomen Genossenschaftlichen Bankengruppe der Südtiroler Raiffeisenkassen ist eine große Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können."

Mit diesen Worten eröffnete der Obmann des Raiffeisenverband Südtirol Herbert Von Leon die Tagung für Obleute, Präsidenten und GeschäftsführerInnen der Raiffeisen Geldorganisation Ende September im Untermaiser Kulturhaus KiMM in Meran.

Auch der Präsident der Landesbank Michael Grüner und der Vorsitzende der Geschäftsführervereinigung Anton Josef Kosta betonen in ihrer Begrüßung wie wichtig das gemeinsame Vorgehen für die erfolgreiche Umsetzung der Reform sei.

Die Veranstaltung wurde vom Raiffeisenverband, der Raiffeisen Landesbank und der Geschäftsführervereinigung organisiert mit dem Ziel über den aktuellen Stand der Umsetzung zu informieren, intensiv über die unterschiedlichen Standpunkte zu diskutieren und die offenen Fragen aus dem Publikums zu beantworten.

Michael Obrist, Leiter der Hauptabteilung Recht im Raiffeisenverband eröffnete die Reihe der Vorträge mit Erläuterungen zu den Durchführungsbestimmungen der Banca d'Italia. Er erinnerte daran, dass die Aufsichtsbehörde die öffentliche Konsultation mittlerweile abgeschlossen hat. Der Raiffeisenverband hat in seiner Stellungnahme auf die Durchführungsbestimmungen zum Autonomiestatut sowie auf die Regionalgesetze verwiesen, welche die Raiffeisenkassen und die Raiffeisen Landesbank als "banche a carattere regionale" definieren. Damit soll erreicht werden, dass die einschränkende Auslegung des Reformgesetzes durch die Durchführungsbestimmungen bezogen auf das Tätigkeitsgebiet außerhalb Provinz abgewendet wird.

Durchführungsbestimmungen für Ende Oktober erwartet

Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Durchführungsbestimmungen der Banca d'Italia Ende Oktober veröffentlicht werden. Mit dem Datum der Veröffentlichung beginnt die Frist von 18 Monaten in der die Raiffeisen Landesbank ein Projekt mitsamt einer Liste der Raiffeisenkassen und dem Verbundvertrag der Aufsichtsbehörde zur Prüfung vorlegen muss.

Emanuele Cusa, Professor an der Mailänder Universität Bicocca erläuterte das Konzept und den Inhalt des Verbundvertrages, welcher in enger Abstimmung mit der Arbeitsgruppe "Reform im Raiffeisensektor" in den Sommermonaten erarbeitet wurde. Der Verbundvertrag regelt das Zusammenwirken zwischen den Raiffeisenkassen und der Raiffeisen Landesbank, welcher die Führung der Bankengruppe übertragen wird.

Ein solider Rohbau

Zenone Giacomuzzi, Generaldirektor der Raiffeisen Landesbank, informiert über den Inhalt des Einreichprojekts zur Errichtung der Raiffeisen Bankengruppe und betont, dass seit gut sechs Monaten intensiv an den verschiedenen Baustellen der Reform gearbeitet wird und dass ... "nun ein solider Rohbau steht."

Ähnlich wie beim Bau eines Hauses ist mit Fortschreiten der Arbeiten noch einiges zu klären und zu vervollständigen, aber die Basis für eine solide, am Markt erfolgreiche Bankengruppe ist gelegt. Mit der Umsetzung der Reform steht die Raiffeisen Geldorganisation vor organisatorischen und strukturellen Veränderungen.

"Wir sollten die Veränderung mit Zuversicht angehen und alle Ängste beiseiteschieben", meint Von Leon. Grüner unterstreicht, dass die einschneidenden Veränderungen in Wirtschaft, Technik und Gesellschaft in jedem Fall ein enges Zusammenrücken der Raiffeisenkassen notwendig gemacht hätten. Und Kosta weist darauf hin, dass der genossenschaftliche Auftrag und die starke Verwurzelung der Genossenschaftsbanken auch in Zukunft die Basis der Raiffeisenorganisation bleiben werden.

Generaldirektor Paul Gasser wünscht sich für die kommende Zeit " eine Kultur der Toleranz und gegenseitigen Wertschätzung, damit die Entwicklung in die richtige Richtung gehen kann, im Sinne von allen Beteiligten."