Multitasking soll eigentlich die Effizienz und Produktivität steigern, tatsächlich führt die gleichzeitige Arbeit an mehreren Aufgaben zu einem Konzentrations- und Leistungsverlust erklärte Bernd Hufnagl in seinem Vortrag „Besser fix als fertig: Hirngerecht arbeiten in der Welt des Multitasking“. Abgelenkt durch E-Mails, Telefonate oder andere Störfaktoren, schaffen wir es ihm zufolge gerade noch mal 11 Minuten, uns konzentriert einer Sache zu widmen.
Biologisches Erbe wirkt auch heute
Wir sind von unserer Biologie auf Ablenkung programmiert. Viele Prozesse und spezialisierte Areale in unserem Gehirn, die sich im Laufe unserer Evolutionsgeschichte entwickelt und bewährt haben, wie das Gedächtnis, das Belohnungssystem, der Fluchtreflex u.a.m. wirken auch heute noch in uns, unterstrich der Hirnforscher. So führt der Neugiertrieb beispielsweise dazu, dass wir permanent die zwanghafte Sorge haben, etwas zu versäumen, bekannt als "Fear of missing out"-Phänomen (abgekürzt FOMO), das besonders mit dem Konsum von modernen Technologien und sozialen Netzwerken einhergeht. In unserer modernen, digitalen und beschleunigten (Arbeits)welt tappen wir oft in diese biologischen Fallen, was sich negativ auswirken kann.