Raiffeisenverband
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iDEE - für mehr Frauen in Führungspositionen von Genossenschaftsbanken

In Italiens Genossenschaftsbanken ist der Frauenanteil in Führungsgremien traditionell gering. Seit 2004 arbeitet die Organisation „iDEE – Associazione delle Donne del Credito Cooperativo“ daran, diese Situation zu ändern und den Frauenanteil in den italienischen Genossenschaftsbanken (BCC- Banche di credito cooperativo) zu steigern. Seit Kurzem ist auch der Raiffeisenverband Südtirol Mitglied bei iDEE.

In den Führungsgremien der italienischen Genossenschaftsbanken arbeiten deutlich mehr Männer als Frauen. Die Zahlen sprechen für sich: sowohl bei den italienischen Genossenschaftsbanken als auch bei den Raiffeisenkassen in Südtirol liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen unter 20 Prozent. Laut den Daten des Co-operative Credit Report 2021 arbeiteten im Jahr 2021 529 Frauen in den Führungsgremien der BCCs. Das sind 16 Prozent des gesamten Personals. Davon ist knapp die Hälfte (48 %) in der Verwaltung tätig.

Seit 2004 arbeitet die Organisation iDEE – Associazione delle Donne del Credito Cooperativo daran, diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken. Es werden Fortbildungen und Tagungen organisiert sowie gezielte Maßnahmen erarbeitet, um Frauen in Führungspositionen zu fördern und zu unterstützen.

Vor Kurzem fand die jährliche Vollversammlung statt. Dabei wurden die Satzungsorgane für den Dreijahreszeitraum 2022-2025 erneuert. Die Vollversammlung bestätigte die bisherige Präsidentin Teresa Fiordelisi als Präsidentin der Vereinigung und wählte Paulina Schwarz, Obmann-Stellvertreterin des Raiffeisenverbandes und Vorsitzende des Arbeitskreises für mehr Frauen in der Führung von Genossenschaften, in den „Consiglio Direttivo“. Paulina Schwarz meinte dazu: „Es ist wichtig, als Raiffeisengruppe in diesem Gremium vertreten zu sein. Von der Arbeit mit iDEE – Associazione delle Donne del Credito Cooperativo erwarten wir uns vor allem Impulse und Anregungen. Die Frauen von iDEE setzen Maßnahmen und Aktionen, um mehr Frauen in Führungspositionen der Genossenschaftsbanken zu bekommen. Vom gegenseitigen, professionellen Austausch können alle profitieren. Auch wir können Ideen einbringen, da wir bereits einiges im Bereich Frauenförderung umgesetzt haben.“

Im Rahmen der Versammlung referierte Valentina Rotondi, Verhaltensökonomin und Forscherin an der SUPSI Universität Lugano und der Universität Oxford zum Thema "Il valore del prendersi cura". Sie stellte die Ergebnisse neuer wissenschaftlicher Untersuchungen vor, die zeigen, wie sich bestimmte Bereiche des menschlichen Gehirns verändern, wenn man Betreuungsaufgaben wahrnimmt. Menschen werden dadurch einfühlsamer, produktiver und effizienter - in Beziehungen und auch am Arbeitsplatz. Eine Erkenntnis die künftig immer mehr Eingang in der Praxis finden könnte.