"In jeder Krisensituation geht es um das Thema Vertrauen", meinte Referentin Dr. Gerlinde Manz-Christ. Die langjährige Diplomatin berät Unternehmen in den Bereichen Kommunikation und Krisenprävention. Ziel jeder Krisenkommunikation ist es, Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu schaffen, zu stärken und zu erhalten. Ein Unternehmen schafft dies am besten durch eine kontinuierliche Kommunikation, die nicht erst im Krisenfall beginnt, sondern schon in guten Zeiten. Dazu zählt auch die Pflege von Beziehungen zu den eigenen Interessensgruppen genauso wie konstante Medienarbeit und "storytelling".
Kompetenz nach innen und außen
"Krise" bedeutet Zuspitzung und meint einen Höhe- oder Wendepunkt, an dem sich entscheidet, ob eine Entwicklung gut oder schlecht endet. Nicht alles ist gleich eine Krise, aber wenn der Faktor Angst hinzukommt und die Medien aufspringen, kann sich eine Situation zur Krise entwickeln. "Oft kommt es zu einer Krise, wenn die Reputation eines Unternehmens auf dem Spiel steht oder dem Betrieb Schaden zugefügt wird", meinte Manz-Christ. Ein Unternehmen muss deshalb besonders im Krisenfall Kompetenz nach innen und außen zeigen.
Krisenmatrix erstellen
Unternehmen sind gut beraten, sich präventiv mit möglichen Krisenszenarien auseinanderzusetzen. Hier hilft die Erstellung einer sogenannten Krisenmatrix. Krisenszenarien, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und eine große Auswirkung auf das Unternehmen haben könnten, sollten als potentielle Krisen ernst genommen werden. Krisenrichtlinien und Krisenhandbücher zählen ebenfalls zur Krisenprävention. Doch wie lassen sich echte Krisen überhaupt erkennen? Gerlinde Manz-Christ: "Man muss mit der Zeit ein Sensorium entwickeln, was das Potential für eine echte Krise hat und sich dann darum kümmern".