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Jungunternehmer aus Argentinien im Raiffeisenverband

Landwirtschaftliche Jungunternehmer aus Patagonien besuchten vor Kurzem den Raiffeisenverband Südtirol. Dabei beeindruckte das gut organisierte Südtiroler Genossenschaftswesen.

Die elf italienischstämmigen Jungunternehmer sind nach Italien gereist, um sich über die Entwicklung der Obstwirtschaft zu informieren. Ihre landwirtschaftlichen Betriebe befinden sich in der Provinz Rio Negro im nördlichen Teil Patagoniens. In dieser Region gibt es neben wichtigen argentinischen Industriestädten auch Täler, die für den Obstanbau bekannt sind.

Die Besucher aus Argentinien zeigten sich beeindruckt vom gut funktionierenden Südtiroler Genossenschaftswesen, das durch organisierte Zusammenarbeit auch kleinen landwirtschaftlichen Betrieben das wirtschaftliche Überleben sichert.

In Argentinien leidet die Obstwirtschaft nicht nur unter dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit einer Inflation von fast 50 Prozent und Bankzinsen in Höhe von über 60 Prozent, sondern auch an einer fortschreitenden Konzentration im Sektor, mit immer weniger dafür umso größeren Betrieben.

Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes, präsentierte die Entwicklung des Südtiroler Genossenschaftswesen und sprach über die grundlegenden Voraussetzungen für eine Genossenschaft: „Damit eine Genossenschaft funktioniert müssen klare Regeln vereinbart werden, an die sich alle Mitglieder eisern halten müssen.“ Er verwies dabei insbesondere auf die Abnahme- und die Lieferpflicht.

Andreas Mair am Tinkhof erläuterte das genossenschaftliche Geschäftsmodell und die basisdemokratische Vertretung der Mitglieder in der Genossenschaftsführung.

Verbandsobmann Herbert Von Leon brachte sein Wissen als landwirtschaftlicher Unternehmer und seine Erfahrungen als Mandatar in den Unternehmen der Raiffeisenorganisation in die rege Diskussion mit den Jungunternehmern ein.

Der Abstecher beim Raiffeisenverband in Bozen und beim Obstverarbeitungsbetrieb VOG Products in Leifers waren Teil einer einwöchigen Lehrfahrt. Begleitet wurde die Gruppe von Professor Rodolfo Veronesi, von der Universidad Nacional Rio Negro und von Martin Vesprini, Agencia de Cooperación Italia /Patagonia.