Wein
|

Kellerei Bozen: Dank Diversifikation besser durch die Krise 

Die Kellerei Bozen hatte sich bereits vor Covid-19 krisenfest aufgestellt – dank einer Diversifikation nach Verkaufskanälen und Märkten. Der letzte Coup der Kellerei Bozen ist der Eintritt in den Monopolmarkt Norwegen.   

Krise hin oder her: Weinliebhaber wollen auch in Corona-Zeiten nicht auf ein Gläschen Wein verzichten. Was sich für viele änderte, war die Bezugsquelle des Genussmittels. „Dabei wurde der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) neben dem Online-Handel zur wichtigsten Bezugsquelle auch für Qualitätsweine“, so Klaus Sparer, Geschäftsführer der Kellerei Bozen.

Lebensmittelhandel als „stabilisierender Anker“ 

„Das hat uns geholfen, da wir 45 Prozent unseres Umsatzes, das sind rund 1,5 Millionen Flaschen jährlich, über diesen Kanal verkaufen“, betont er. In der Krise erwies sich der Lebensmitteleinzelhandel als eine von sehr wenigen Branchen als krisenfest. „Für uns war er ein stabilisierender Anker im Verkauf unserer Qualitätsweine. Dadurch konnten wir einen Totaleinbruch verhindern.“ Die Kellerei Bozen vertreibt ihre Weine im qualitätsorientierten Lebensmitteleinzelhandel in Italien, Österreich und Deutschland. „In deutschsprachigen Ländern liegt unser Fokus auf Rotweinen, in Italien auf Weißweinen.“ 

Südtiroler „Botschafter“ in Norwegen  

Neben dem Absatz über verschiedene Kanäle wie Weinfachhandel, Lebensmittelhandel und Gastronomie/Hotellerie setzt die Kellerei Bozen auf eine Diversifikation nach Märkten als Rezept gegen die Krise. „Wir verkaufen unsere Weine in 21 Ländern weltweit. Diese Streuung hilft uns, Abhängigkeiten von einzelnen Märkten zu verringern. Obwohl die Corona-Pandemie global auftritt, gibt es dennoch Märkte, die deutlich stärker betroffen sind als andere mit entsprechenden Folgen auf die Lieferketten und den Konsum. Norwegen, der letzte Neuzugang in unserem Länder-Portfolio, ist ein Markt, der vergleichsweise moderate Auswirkungen spürt.“  
 Ab sofort beliefert die Kellerei Bozen das skandinavische Land über die knapp 300 staatlichen Geschäfte, die den Namen „Vinmonopolet“ tragen. Weine und alle anderen alkoholischen Getränke mit einem höheren Alkoholgehalt als 4,75 Volumenprozent, dürfen nur dort verkauft werden. „Der Eintritt in den Markt ist eine große Chance nicht nur für uns als Kellerei, sondern ganz Südtirol. Denn, durch die Präsenz unserer Weine wird der Name Südtirol einer neuen und interessanten Zielgruppe für den Tourismus ins Gedächtnis gerufen. Unsere Weine kann man in diesem Sinne als Botschafter des Landes ansehen.“