Sonstige Landwirtschaft
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Landwirtschaft: Neue Technologien und Strategien

Wir fördern neue Technologien und Strategien in der Landwirtschaft und wollen diese den Landwirten zugänglich machen, sagt David Saad, Geschäftsführer des Agro Innovation Lab (AIL) in Wien.

David Saad ist einer der Referenten der diesjährigen "Tagung der landwirtschaftlichen Genossenschaften", die vom Raiffeisenverband am kommenden 22. Februar in der neuen Kellerei Bozen veranstaltet wird. Saad wird bei der Tagung darüber sprechen, wie sich agrarische Innovationen frühzeitig erkennen lassen und zeigt aktuelle konkrete Innovationsbeispiele auf.

Herr Saad, was ist das Agro Innovation Lab genau?

David Saad: Das AIL wurde 2016 als Innovationsplattform der BayWa und der RWA Raiffeisen Ware Austria AG gegründet, zwei der wichtigsten Player in der globalen Agrarbranche. Unsere Aufgabe ist es, innovative Ideen, Geschäftsmodelle und Technologien am globalen Agrarmarkt frühzeitig zu identifizieren, die Anwendungsmöglichkeiten für unsere Endkunden zu validieren und die Implementierung dieser Innovationen in das Leistungsportfolio von BayWa und RWA zu unterstützen.

 

Wann spricht man heute von einer Innovation in der Landwirtschaft?

Wir suchen nach bahnbrechenden und richtungsweisenden Innovationen aus der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Das ist aus unserer Sicht eine Innovation dann, wenn sie entweder erhebliche Effizienzverbesserungen ermöglicht, ressourcenschonend wirkt oder wenn sie dazu geeignet ist, das Leben von Landwirten signifikant zu erleichtern.

Um entsprechende Innovationen zu finden, suchen und fördern Sie junge StartUps.

Wir suchen ständig nach innovativen Lösungen, welche die Effizienz landwirtschaftlicher Prozesse erheblich erhöhen oder deutlich ressourcenschonend wirken. Unser Ziel ist es, innovativen StartUps und jungen Unternehmen zu langfristigem Erfolg zu verhelfen, um gemeinsam die Landwirtschaft im 21. Jahrhundert nachhaltig mitzugestalten. Mit unserem Acceleration & Market Entry Programm, einem der Formate derer wir uns hierzu bedienen, unterstützen wir zum Beispiel jährlich eine Auswahl innovativer StartUps mit maßgeschneidertem Zugang zu exakt jenen Dienstleistungen und Ressourcen, welche eine rasche Geschäftsentwicklung ermöglichen. Dazu suchen wir Teams, die bereits ein marktreifes Geschäftsmodell in Form eines Produktes, einer Lösung oder Dienstleistung haben, jedoch Unterstützung bei der Ausweitung ihres Geschäfts am Markt benötigen.

 

Welche besonderen StartUps konnten Sie im Vorjahr über das Acceleration Programm finden?

Seit unserer Gründung haben sich mehr als 650 StartUps aus rund 70 Ländern für die Teilnahme am Acceleration Programm beworben. Im Vorjahr konnten sich wieder sechs Agrartechnologie-StartUps über die Teilnahme an diesem Programm freuen. Diese ausgewählten Unternehmen beschäftigen sich mit sehr unterschiedlichen Agrarthemen. Das reicht vom Gesundheitstracker für Pferde, der mit einem Sensor am Huf die Fitness und Gesundheit der Tiere überwacht über einen Spray, bei dem durch Auftragen auf die Pflanzenblätter der Stickstoff-Ausstoß reduziert werden kann, oder biologische Verpackungen für Lebensmittel auf Basis von Strohfasern bis hin zu solarbetriebenen und miteinander vernetzten Rasenmäh-Roboterflotten zur biologischen und chemiefreien Pflege von Weinbergen, Obstplantagen, Solarparks oder Bahndämmen.

Wovon profitieren Startups im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Ihnen am meisten?

Mit Hilfe unserer verschiedenen Innovationsformate unterstützen wir die vielversprechendsten Unternehmen bei der Umsetzung und Skalierung ihrer innovativen Geschäftsmodelle. In direkter Kooperation mit BayWa und RWA erhalten StartUps Zugang zu einem globalen Markt, finanzielle Ressourcen zur Umsetzung der gemeinsamen Projekte sowie Mentoring und Coaching durch Fachexperten mit Jahrzehnten an Erfahrung. Außerdem profitieren sie natürlich auch von der Möglichkeit, auf ausgewählte Partner und Investoren unseres internationalen Netzwerks zuzugreifen. individuelles

INTERVIEW: THOMAS HANNI 

„Tagung der landwirtschaftlichen Genossenschaften“

David Saad ist einer der Referenten der diesjährigen "Tagung der landwirtschaftlichen Genossenschaften". Die Tagung wird vom Raiffeisenverband am kommenden 22. Februar mit Beginn um 14.00 Uhr in der neuen Kellerei Bozen veranstaltet und richtet sich an Obmänner, Geschäftsführer, Mandatare und leitende Führungskräfte der landwirtschaftlichen Genossenschaften sowie an die Mitglieder der Bezirksbauernräte und Ortsobleute des Südtiroler Bauernbundes.

Neben der aktuellen Entwicklung im Agrarsektor steht die Tagung speziell im Zeichen der Digitalisierung in der Landwirtschaft und der agrarischen Forschungs- und Innovationsentwicklung. David Saad wird bei der Tagung darüber sprechen, wie sich agrarische Innovationen frühzeitig erkennen lassen und zeigt aktuelle konkrete Innovationsbeispiele auf.