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Mandatare der Raiffeisenkassen informieren sich

Der Stand zum institutsbezogenen Sicherungssystem IPS und zur Reorganisation des Raiffeisenverbandes – diese und andere aktuelle Themen stehen im Mittelpunkt der laufenden Fortbildungsabende für Mandatare der Südtiroler Raiffeisenkassen.

Die Fortbildungsabende in Bruneck und Bozen – in Latsch und Lana finden sie am 4. bzw. 10 Dezember statt – stießen auf großes Interesse. Verbandsobmann Herbert Von Leon und Landesbank-Präsident Michael Grüner konnten zahlreiche Verwaltungs- und Aufsichtsräte der Raiffeisenkassen begrüßen.

Gesundes Wachstum 

Generaldirektor Paul Gasser gab einen Überblick über die Situation der Raiffeisenkassen. Er konnte auf eine sehr gute Entwicklung bei den Einlagen und Ausleihungen und auf ein gesundes Wachstum verweisen. Zudem verfügen die Raiffeisenkassen weiterhin über eine sehr gute Eigenmittelausstattung. Gasser verwies auch darauf, dass sich die Bankenstruktur aufgrund der Digitalisierung rasant verändere. Beispielweise habe sich in Italien die Zahl der Schalterstellen und der Bankmitarbeiter in den letzten zehn Jahren um 26 bzw. und 20 Prozent verringert. Als große Herausforderungen im Bankensektor nannte Gasser die Niedrigzinsen, die Rentabilität, den digitalen Wettbewerb, die globale Instabilität und die starke Regulierung. Paul Gasser: „Trotz des schwierigen Umfeldes bin ich überzeugt, dass Raiffeisen weiterhin erfolgreich sein wird“.

IPS auf der Zielgeraden

Alexander Gasser, Obmann der Raiffeisen IPS Genossenschaft, und der IPS-Projektverantwortliche Simon Ladurner informierten über den aktuellen Stand zur Errichtung des institutsbezogenen Sicherungssystems für die Raiffeisenkassen. Nach der Errichtung der Raiffeisen IPS Genossenschaft im Juni sei nun das umfangreiche Dokumentenpaket soweit abgestimmt, dass der Antrag um Anerkennung als IPS noch vor Jahresende eingereicht werden könne. „Mit dem IPS bleibt jede Raiffeisenkasse in ihrer Geschäftstätigkeit weiterhin autonom“, betonte IPS-Obmann Gasser. Simon Ladurner verwies unter anderem auf die finanzielle Ausstattung des IPS in den nächsten Jahren. Die entsprechenden Mittel dienten dazu, Krisenfällen in den Raiffeisenkassen rechtzeitig vorzubeugen. Der IPS von Raiffeisen wäre für Italien das erste institutsbezogene Sicherungssystem überhaupt. In Europa gibt es derlei Sicherungssystem derzeit nur in Deutschland, Österreich und Spanien.

Reorganisation des Verbandes schreitet voran

Vizedirektor Christian Tanner erläuterte das neue strategische Organigramm und die fortgeschrittenen Reorganisationsmaßnahmen des Raiffeisenverbandes, in die auch die Anregungen und Wünsche der Mitgliedsgenossenschaften mit eingeflossen sind. 
Florian Pedron stellte das neue Mitgliederbetreuungszentrum vor, das in enger Zusammenarbeit mit den einzelnen Fachbereichen die kontinuierliche und individuelle Betreuung der Mitglieder gewährleisten, erklärte Bereichsleiter Pedron.
Andreas Mair am Tinkhof informierte über den neugeschaffenen Bereich „Schutz und Förderung des Genossenschaftswesens“, der u. a. als Kontaktstelle für die Anliegen und Interessen der Mitgliedsgenossenschaften dient. In diesem Bereich ist auch der Fachverband der Raiffeisenkassen angesiedelt sowie der Fachbereich Genossenschaftskommunikation. Hinzu kommt u. a. die Markenpflege des Giebelzeichens als Genossenschaftsmarke, sagte Bereichsleiter Mair am Tinkhof.

Zukunftsbild für die Raiffeisenkassen

Martina Krechel, Mitglied des Vorstandes der Geschäftsführervereinigung, erläuterte das Projekt „Die Weiterentwicklung der Raiffeisenkassen – Zukunftsbild“. Ziel ist die Ausarbeitung eines attraktiven Zukunftsbildes für die Raiffeisenkassen, um weiterhin die Marktführerschaft im Land zu sichern. Nach der Erarbeitung von Handlungsfeldern und Maßnahmen, soll mit der Umsetzung des Projekts im kommenden Jahr gestartet werden. 
Bei einem Umtrunk konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildungsabende die vorgestellten Themen und Projekte weiter diskutieren und vertiefen.