Menschen | Sonstige | Kultur
|

No Women No Panel: Auch der Raiffeisenverband verpflichtet sich für bessere Sichtbarkeit von Frauen

Zahlreiche Organisationen darunter auch der Raiffeisenverband Südtirol haben am 19. September ein "Memorandum of Understanding" unterzeichnet, um verstärkt auf eine gerechte Geschlechtervertretung zu achten.

69 lokale Organisationen und Verbände wie beispielsweise der Raiffeisenverband Südtirol sind gemeinsam mit Land Südtirol, Gemeinde Bozen und Freier Universität Bozen die Verpflichtung eingegangen, bei Veranstaltungen und in der Berichterstattung auf eine gerechte Vertretung der Geschlechter zu achten. Vor kurzem haben sie in Bozen das entsprechende Memorandum unterzeichnet.

Den Rahmen dafür bietet die 2018 gestartete europäische Initiative "No Women No Panel", die von der Rai seit 2022 auf regionaler Ebene vorangetrieben wird. 

Einer Aussendung des Landespresseamtes zufolge handele es sich um einen historischen Moment. Wie die Präsidentin und Vizepräsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit für Frauen, Ulrike Oberhammer und Nadia Mazzardis, betonten, wünschen sie sich dass der Gleichstellungsaktionsplan Æquitas Wurzeln schlägt und das Leben der Frauen in Südtirol nachhaltig verändert. Sie möchten Vorbilder sichtbar machen, damit Mädchen an ihre Träume glauben können. Denn Sichtbarkeit sei ein Grundrecht, das aber bisher nicht für Frauen galt. Durch Initiativen wie "No Women No Panel" würde sich das langfristig ändern.

Keynote Speakers Sara Rosa Losilla und Julia Ganterer zufolge müssen Frauen sichtbarer gemacht werden. Sie verwiesen auf die Arbeit von Amleta, ein Zusammenschluss von Schauspielerinnen aus ganz Italien, der aus dem Gefühl der ungleichen Behandlung von Frauen im Bereich Theater entstand. "Wenn Frauen nicht gleichberechtigt auf der Bühne mitmischen, werden Geschichten überwiegend aus der männlichen Perspektive erzählt und die Darstellung wirkt sich auf die persönliche Wahrnehmung aus", hielt Rosa Losilla fest. 

Julia Ganterer vom Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung der Universität Innsbruck zufolge wirke sich auch die Darstellung in den Medien auf das Selbstbild von jungen Menschen aus. Ihr zufolge brauche es Sensibilisierung, Bildung und Medienkompetenz, um Stereotypen zu erkennen auf dem Weg zu einer geschlechtersensiblen Grundhaltung.