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Pflege nah am Menschen

Ihr Dienst ist dringender denn je - und die Nachfrage steigt rasant. Anbieter der Pflege in den eigenen vier Wänden wie humanitas24. Die Sozialgenossenschaft ist vor einem halben Jahr gegründet worden und zieht eine erste Bilanz.

 

Es ist der Sozialbereich, der weltweit und auch hierzulande derzeit wächst und wächst. Die Pflege und Betreuung von Menschen, die wegen Krankheit oder Alter nicht mehr selbstständig durchs Leben gehen können. Der Trend im Sektor ist dabei klar: die Betreuung zu Hause, in den eigenen vier Wänden, wird immer mehr  der „Massendienste“ im Seniorenheim vorgezogen. Und so enstehen auch in Südtirol viele Anbieter solcher Dienste. Einer davon ist die Sozialgenossenschaft humanitas 24. Vor sechs Monaten wurde sie gegründet, Geschäftsführerin Ursula Thaler zieht eine erste Bilanz:
„Es herrscht große Nachfrage nach unserem Angebot für Betreuung zu Hause. Derzeit beschäftigen wir 28 Hausangestellte in ganz Südtirol. Ein Dutzend davon in der Rund-um-die-Uhr-Betreuung, der Rest ist für stundenweise Betreuung zuständig“.
Das Besondere im Vergleich zu anderen Anbietern von hauseigenen Pflegediensten in Südtirol ist die spezielle Vermittlungsstruktur der Sozialgenossenschaft. Humanitas24 sammelt einerseits die Anfragen in den pflegebedürftigen Familien in Südtirol und ermittelt gleichzeitig das Pflegepersonal. Hauptsächlich in den Herkunftsländern Rumänien, Bulgarien und Slowakei.  Durch die betreuungsgerechte Vermittlung der ausländischen Frauen bringt sie so gezielt Angebot und Nachfrage zusammen. Zum Netto-Stunden-Preis von 8 bis 10 Euro, der voll den Arbeitskräften ausbezahlt wird.
„Die Kosten der Pflege zu Hause liegen für unsere Kunden gar nicht so weit über jenen bei einer der Betreuung im Pflege- oder Altenheim. Bei einer 24-Stunden-Betreuung  können um die 1600 Euro monatlich kalkuliert werden, dazu kommen natürlich Ausgaben für Kost und Logie der Pflegerin“. 

Sprache als Schlüsselelement für gute Pflege

Die Sozialgenossenschaft kümmert sich umfassend um Anstellung inklusive Vermittlung, Arbeitsvertrag und monatliche Lohnabrechnung – ein Service für beide Seiten der Pflege. Immer mehr im Mittelpunkt steht dabei die Sprache. Sie ist laut Thaler Grundvoraussetzung für eine Pflege nah am Menschen, die oft mit Komplikationen verbunden ist. Bei sensiblen Themen wie Hygiene, Kochen und Putzen. „Wir helfen unseren oft gut italienischsprechenden Pflegekräften beim Deutsch-Lernen noch bevor sie nach Südtirol kommen. Ab Mai werden wir selbst Deutschkurse in den Herkunftsländern organisieren“. Ursula Thaler rechnet für 2015 mit einer weiter steigenden Nachfrage nach den Pflegediensten zu Hause. Der Sitz von humanitas24 in der Perathoner-Straße in Bozen mit 2 Mitarbeitern könnte schon bald aufgestockt werden.