Raiffeisen Val Badia feiert ein halbes Jahrhundert 

Vor 50 Jahren schlossen sich im Gadertal die örtlichen Raiffeisenkassen zur Cassa Raiffeisen Val Badia zusammen. Zum Jubiläum gab es kürzlich eine große Feier in der Tennishalle von Corvara.

1889 gründete Pfarrer Ujöp Dasser in Rina/Welschellen den ersten Spar- und Darlehenskassenverein Südtirols. Eine Vorreiterrolle spielte das Gadertal auch 1972. Damals schlossen sich erstmals in Südtirol mehrere Raiffeisenkassen zusammen. Anfang Oktober wurde die vor 50 Jahren erfolgte Fusion der örtlichen Raiffeisenkassen zur Cassa Raiffeisen Val Badia gemeinsam mit Mitgliedern, Mitarbeiterschaft und Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft in der Tennishalle von Corvara gefeiert.

Obmann Georg Mutschlechner erinnerte in seiner Begrüßung an die Bemühungen, um die Cassa Val Badia auf die Beine zu stellen, und erläuterte die Herausforderungen in den vergangenen 50 Jahren. Mutschlechner verwies auch auf das neue Raiffeisen Digital Center der Cassa Raiffeisen in der Filiale Pidrô, mit dem der Digitalisierung Rechnung getragen wird.

Ein großer Schritt 

Alfons Pezzei, 46 Jahre lang Obmann der Cassa Raiffeisen Val Badia, hatte die Fusion vorangetrieben und erinnerte an die große Überzeugungsarbeit, die für den Zusammenschluss der Raiffeisenkassen im Gadertal geleistet werden musste. Im Mai 1972 gab die Banca d'Italia ihr Einverständnis für den Zusammenschluss der Cassa Ladinia in Calfosch, Cassa Badia, von La Val und jene von San Martin. Der offizielle Akt wurde erst am 13. Mai des darauffolgenden Jahres in Corvara im Beisein von Landeshauptmann Silvius Magnago besiegelt. Um in allen Gadertaler Gemeinden präsent zu sein, wurden weitere Filialen eröffnet: 1976 die Filiale von Al Plan, 1991 die Filiale in Reba, 1992 in La Val und 1993 in Pidrô. Heute gibt es sechs Filialen im Gadertal und eine in Buchenstein, hinzu kommt das Digital Center in Pidrô.

Mehrwert für das Land

Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Paul Gasser sprach zum Thema "Raiffeisen – ein Mehrwert für ganz Südtirol". Er bezeichnete die Geschichte der Cassa Raiffeisen Val Badia als eine Erfolgsgeschichte und verwies insgesamt auf den Erfolg der Raiffeisenkassen in Südtirol, die den Nutzen und die Förderung der Gemeinschaft im Blickfeld haben. Heute decken die 39 autonomen Raiffeisenkassen die Hälfte des Kredit- und Einlagenmarktes in Südtirol ab, zählen an die fünfundsiebzigtausend Mitglieder und fördern Verbände, Vereine und Organisationen mit Beiträgen in Höhe von 14 Millionen Euro im Jahr. 

Den Abschluss der offiziellen Feier, die von Diego Clara moderiert wurde, bildete ein „runder Tisch“ mit Direktor Hubert Obwegs, Landesrat Daniel Alfreider, Regionalrat Manfred Vallazza sowie Generaldirektor Paul Gasser und Obmann Herbert Von Leon vom Raiffeisenverband. Dabei wurde besonders betont, dass das Genossenschaftssystem gut geeignet ist, Unsicherheiten zu meistern und Krisen zu bewältigen, da es nicht spekulativen Beweggründen unterliegt. 

Den musikalischen Part der Jubiläumsfeier gestalteten das Ensamble „Francesca Bertazzo Hart“ und die „Incredibile Southern Band“. Für Gaumenfreuden sorgten die Frauen vom Verein „Patrones dla Val Badia“, die Bäuerinnen und der Verein „Iagri de Badia“.