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Raiffeisenverband Südtirol bei Innovation Olympics

Der Startschuss der Innovation Olympics für den Raiffeisenverband Südtirol fiel Anfang Oktober 2018 als den fünf Teams der Universität Trient im Rahmen der Auftaktveranstaltung in Bozen die Aufgabenstellung übergeben wurde. Es folgten zwei Monate Recherche, Vorbereitung und Strukturierung, dann lagen die Ergebnisse vor.

Innovation Olympics ist eines vom IXL Center – Center für Innovation, Excellence and Leadership in Boston (USA) in Zusammenarbeit mit namhaften Universitäten der Welt ausgearbeitetes Programm, das Studierenden die Möglichkeit gibt, kreative Lösungen für konkrete Fragestellungen aus der Unternehmens-Praxis zu erarbeiten. Mittlerweile haben Universitäten auf der ganzen Welt dieses Programm implementiert, unter anderem auch die Universität Trient.

Ende des vergangenen Jahres hat der Raiffeisenverband Südtirol am Programm Olympics Innovation der Universität Trient teilgenommen. Massimo Andriolo ist der Direktor des IXL Center for Innvovation, Excellence and Leadership in Italien und hat die Studenten der Universität Trient begleitet. „Innovation wird geschaffen, wo Wissen aus verschiedenen Branchen zusammenkommt“, sagt er. Deshalb kommen bei den Innovation Olympics immer multidisziplinäre Teams zum Einsatz, aus technischen, sozial-, wirtschafts- oder neurowissenschaftlichen Fächern. „Es geht nicht um die technisch perfekte Lösung, sondern um eine Lösung, die für das Unternehmen praktikabel ist und angenommen wird“, betont Andriolo.

Wie kann der Raiffeisenverband - auch mit Hilfe der digitalen Transformation - die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Apfelbauern und die Positionierung ihrer Produkte verbessern?

Die Frage mit der der Raiffeisenverband Südtirol an Massimo Andriolo herangetreten ist, war alles andere als einfach zu beantworten. Die fünf Studenten-Teams aus Trient haben es aber dank intensiver Arbeit und Recherche geschafft, die Bedürfnisse und der Südtiroler Obstbranche zu verstehen und Entwicklungspotentiale aufzuzeigen. Dass die meisten Studenten zu Beginn weder das Genossenschaftssystem in Südtirol noch den Raiffeisenverband als Dachorganisation kannten, war am Ende nicht mehr spürbar.

Für den Raiffeisenverband hat Florian Pedron, Leiter der Stabstelle Innovation und strategische Projekte, dieses Projekt koordiniert. Er saß zusammen mit vier Vertretern der Tochtergesellschaft Konverto in der Jury und hat die eingelangten Projekte bewertet: „Überrascht hat mich, mit welcher Begeisterung die jungen Studenten an die Arbeit gegangen sind. Sie haben sich in kurzer Zeit in das Thema eingearbeitet und das gesammelte Wissen auf Dienstleistungen, die der Verband seinen Mitgliedsgenossenschaften und deren Mitglieder anbieten könnte, herunter gebrochen“, erklärt Pedron und spricht von einer tollen Erfahrung. Besonders spannend fanden er und die Jurymitglieder, wie verschieden die erarbeiteten Lösungen waren und wie die unabhängig voneinander arbeitenden Gruppen andererseits auch zu gleichen Lösungen gekommen sind.

Die Studentengruppen haben insgesamt 19 Ideen vorgelegt, von denen acht detaillierter ausgearbeitet wurden. Fünf davon könnten auch für eine Umsetzung in Betracht kommen. Pedron: „Welche der Projekte bis wann umgesetzt werden, steht noch nicht fest. Klar ist jedoch, dass der Raiffeisenverband sich weiter für die Digitalisierung in der Landwirtschaft einsetzen wird und über seine Tochtergesellschaft Konverto AG in diesen Bereich neue Maßstäbe setzen möchte.

Die Studierenden haben die innovation challenge jedenfalls mit Bravour bestanden.

Innovation Olympics

Innovation Olympics ist ein Aktion-Learning Programm, das vom IXL Centre in Boston entwickelt wurde und von Sponsorunternehmen geführt wird auf der Suche nach klugen Köpfen.

In einer Zeitspanne von rund 10 Wochen arbeiten vier bis fünf Studentengruppen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen daran innovative Lösungen für eine konkrete Herausforderung aus der Praxis eines Betriebes zu finden aus den Bereichen Produktion, Management, Kommunikation und andere. Das ausgewählte Unternehmen stellt den Studierenden die sogenannte Innovation challenge.  Anschließend wählt die Jury aus dem Betrieb ein Gewinnerprojekt, das kreativ, umsetzbar nachhaltig und anwendbar sein muss.