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Reform und Stand der Umsetzung bei Infotagung

Das zentrale Thema bei der jüngsten Mitarbeiter-Informationsveranstaltung im Raiffeisensaal war die Reform des Bankenwesens und der aktuelle Entwicklungsstand bei der Umsetzung der Reform. Diese Veränderungen stehen an.

Den Prozess der Veränderungen transparent zu begleiten ist ein großes Anliegen der Führungsspitze im Raiffeisenverband. In regelmäßigen Abständen werden daher Informationsveranstaltung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisiert. Hier erfahren Mitarbeitende den aktuellen Entwicklungsstand zur Reform und haben die Möglichkeit Fragen zu stellen und Anregungen zu deponieren. Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes, ist überzeugt, dass der Weg durch die Reform möglichst transparent und nachvollziehbar kommuniziert werden muss: „Idealerweise kann jeder die vorgesehenen Schritte nachvollziehen, kennt und lebt das gemeinsames Ziel“, so Von Leon in seinen Ausführungen.

Dass es die Reform geben wird steht bereits seit Jänner 2015 fest. Am vergangenen 15. Juli wurden die entsprechenden Durchführungsbestimmungen als Konsultationspapier auf der Homepage der Banca d’Italia veröffentlicht. Darin steht, wie die Reform für die genossenschaftlich organisierte Bankengruppen aussehen soll. Die Durchführungsbestimmungen regeln auch den Mindestinhalt, die der Verbundvertrag enthalten muss: die Kriterien zur solidarischen Haftung zwischen den Raiffeisenkassen und der Raiffeisen Landesbank, die Vorgehensweisen bei der Gründung und beim Beitritt und entsprechende Hinweise zu Organisation und Aufgaben der Beteiligten. Bis zum 13. September 2016 stand es den Betroffenen frei eine entsprechende Stellungnahme zu formulieren.

Sowohl der Dachverband Federcasse als auch der Raiffeisenverband Südtirol haben eine entsprechende Eingabe deponiert. Überraschend war, dass auch die europäische Zentralbank eine Einschätzung zu diesem Thema abgegeben hat: „Wir gehen nun davon aus, dass sämtliche Eingaben geprüft und die Durchführungsbestimmungen bis Ende Oktober endgültig erlassen werden“, so die Einschätzung von Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes.

Bisher steht fest, dass die Südtiroler Raiffeisenkassen als eigene Bankengruppe von einer Capogruppo geleitet werden muss. Fest steht auch, dass die Raiffeisen Landesbank in Bozen die Rolle der Capogruppo übernehmen wird. Damit wird sie künftig die zugeordneten Raiffeisenkassen mit weitreichenden Befugnissen koordinieren.

Damit zeichnen sich sowohl für den Raiffeisenverband als auch für die Raiffeisen Landesbank eine Neuausrichtung der Zuständigkeiten und Aufgaben auf zentraler Ebene ab. Die strategische Führung der Raiffeisen-Geldorganisation – unter Bankgesichtspunkten – wird daher künftig bei der Raiffeisen Landesbank liegen. Die genossenschaftlichen Aspekte werden weiterhin beim Raiffeisenverband bleiben.

An der Umsetzung und Durchführung der Reform der Genossenschaftsbanken wird derzeit in mehreren Arbeitsgruppen gearbeitet. Konkret wird derzeit am Verbundvertrag gefeilt, der das Zusammenspiel zwischen Raiffeisenkassen und Raiffeisen Landesbank regelt. Neben dem Verbundvertrag fließen noch weitere Elemente in das Einreichprojekt, das sogenannte „Progetto industriale“ ein, das die Raiffeisen Landesbank bis Ende des Jahres bei der Banca d’italia einreichen wird. Sollte die Bildung einer eigenständigen Raiffeisengruppe von der Banca d‘Italia genehmigt werden, erfolgt über einen Zeitraum von 18 Monaten die entsprechende Umsetzung.

Was die anstehenden organisatorischen Änderungen konkret für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Raiffeisenverbandes mit sich bringen werden, steht noch nicht im Detail fest. Vizedirektor Christian Tanner betont in diesem Zusammenhang, dass alle Entscheidungen in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat getroffen werden.