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Regional, saisonal und fair: „Wir sind dabei"

Im Rahmen einer Aktion rufen die Südtiroler Bäuerinnenorganisation, die Katholische Frauenbewegung und die Südtiroler Weltläden gemeinsam dazu auf, regional, saisonal und fair einzukaufen. Denn mit jeder Kaufentscheidung bestimmt der Konsument, wie die Welt um ihn herum aussieht.

Die Idee zur Aktion kommt von der Katholischen Frauenbewegung: „Wir müssen darauf achten, woher unsere Lebensmittel kommen, und wir als Konsumenten können das steuern und lenken!“, sagte Karolina Stofner, Vorstandsfrau der Katholischen Frauenbewegung. Sie stellte vor kurzem im Rahmen einer Presseaktion in Bozen gemeinsam mit Vertreterinnen der Südtiroler Bäuerinnenorganisation und der Südtiroler Weltläden die Sensibilisierungsaktion „LOCAL – SEASONAL – FAIR: WIR SIND DABEI! STIAMO INSIEME!“ vor. Diese startet bewusst am 13. September, da dieser Tag der Heiligen Notburga geweiht ist. „Sie ist die Schutzpatronin der Bäuerin, ihre Hände stehen für die Hände der Arbeit, des Schenkens und des Gebetes. Und dies ist auch etwas, was uns Frauen und die Organisationen selbst verbindet!“, erklärte Landesbäuerin Antonia Egger. Die Aktion endet am 11. November 2020, am Tag des Heiligen Martins – denn dieser steht für Frieden und Solidarität. „Wir sollten das Bewusstsein für Regionalität, globale Zusammenhänge und soziale Fairness stärken!“, so Stofner

Irene Vieider, die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung äußerte ihre Hoffnung darüber, dass sich möglichst viele Menschen mitnehmen lassen, wenn es gilt mit Kopf und Herz zu produzieren und einzukaufen. „Und zwar nicht nur jetzt, im Monat der Schöpfung, wo diese Aktion startet und im heurigen von Papst Franziskus ausgerufenen „Laudato si Jahr“, sondern natürlich auch darüber hinaus. Das Anliegen, wofür wir stehen, ist zeitlos, dringend und heilsam.“
 „Wir haben es in der Hand“, plädierte Brigitte Gritsch, Koordinatorin der Weltläden in Südtirol: „Wir müssen diese Botschaft weitertragen! Es geht darum, dass die Menschen von ihrer Arbeit leben können, egal woher ein Produkt kommt. Kaufen wir die Produkte von den heimischen Bäuerinnen und Bauern. Genauso ist es aber wichtig, bei den Produkten, die aufgrund von den natürlichen klimatischen Bedingungen nicht in Südtirol produziert werden können wie Kaffee, Kakao, Gewürze und vieles mehr, auf Fair Trade zu achten. Bei beiden Fällen steht ein Mensch dahinter, der dafür arbeitet und diesem Menschen soll es gut gehen.“ 

Vroni Stampfer, Bezirksbäuerin Bozen, weiß als Direktvermarkterin aus Erfahrung, was das heißt: „Wir Bäuerinnen und Bauern stehen für eine regionale und saisonale Produktion. Die Konsumenten sollten sich fragen: Wo kommen die Erdbeeren im Winter her und unter welchen Bedingungen werden sie produziert? Muss ich wirklich zu jederzeit alles haben? Einfach überlegen und nachdenken!“ „In der Landwirtschaft arbeiten weltweit sehr viele Menschen, und diese verdienen es, fair behandelt und bezahlt zu werden“, betonte auch Ulrich Höllrigl vom Südtiroler Bauernbund.
Landesrat Arnold Schuler sprach von Solidarität: „Wir haben das Glück, in einem Land zu leben, wo die klimatischen Bedingungen es möglich machen, eine große Vielfalt zu produzieren. Unterstützen wir lokale Initiativen, um die regionale Produktion zu stärken.“ 
Ein großer Befürworter und Unterstützer dieser Aktion ist Bischof Ivo Muser, das auch durch seine Anwesenheit bei dieser Pressekonferenz zum Ausdruck gekommen ist.
Die Botschaft der Aktion lautet klar: Achten wir beim Einkauf auf regionale und saisonale Produkte! Kaufen wir Produkte aus dem fairen Handel, wenn sie nicht in Südtirol wachsen oder produziert werden. Konsum darf nicht auf Kosten von Menschen und Natur gehen. Landwirt*innen und Konsument*innen haben es in der Hand.