Sonstige Landwirtschaft
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Saatbaugenossenschaft: Kartoffelernte angelaufen

Die diesjährige Kartoffelernte ist gut angelaufen. Seit Ende August liefern die Mitglieder ihre Kartoffeln an die Pustertaler Saatbaugenossenschaft nach Bruneck. Das schlechte Wetter der letzten 14 Tage hat die Ernte jedoch eingebremst.

Seit mehr als 70 Jahren baut die Pustertaler Saatbaugenossenschaft Saat- und Speisekartoffel an. Insgesamt 107 Mitglieder bewirtschaften jährlich eine Anbaufläche von 145 Hektar und kultivieren rund 25 Sorten Kartoffel. Heuer haben die Bauern der Saatbaugenossenschaft bereits am 24. August mit der Kartoffelernte begonnen. Durch die starken Regenfälle der letzten Wochen ist die bereits angelaufene Ernte jedoch ins Stocken geraten. Saatbau-Geschäftsführer Hanspeter Felder: „Bis jetzt sind rund 40 Prozent der diesjährigen Ernte eingebracht und einige Gebiete haben die Ernte bereits abgeschossen. Allerdings konnte die Ernte aufgrund des starken Regens nicht wie geplant fortgesetzt werden.“

Bevor die Kartoffeln geerntet und in die Genossenschaft gebracht werden, müssen die Kartoffelstauden entfernt werden. Dafür setzen die Bauern im Pustertal eine Krautschlägermaschine ein und verzichten damit auf Herbizide bzw. Sikkationsmittel, die das Kraut zum Abdorren bringt. Viele Bauern hatten dieses Kraut auch heuer bereits entfernt. Bevor sie die Knollen aus dem Boden holen können, müssen sie jedoch noch zuwarten. Felder: „Aufgrund der starken Regengüsse staut sich, je nach Bodenbeschaffenheit, das Wasser in den Feldern. Da muss man abwarten und hoffen, dass die Knollen durch die Staunässe nicht beschädigt werden.“

Ansonsten zeigt sich Felder über die Qualität der heurigen Erdäpfel zufrieden: „Die Qualität liegt im guten Durchschnitt. Es gab wenig Schorf und Krautfäule  im Vergleich zum Vorjahr sind die Kartoffeln etwas größer.“ Insgesamt erwartet er eine Erntemenge von 5.000 Tonnen, die auf insgesamt 145 Hektar angebaut werden.

Vor einigen Jahren hat die Pustertaler Saatbaugenossenschaft erfolgreich damit begonnen einen Teil der geernteten Kartoffeln zu verarbeiten. So stellt die Genossenschaft mittlerweile Kartoffelsalat her oder bietet Großküchen Schnittkartoffeln an, also bereits geschnittene, vakuumierte und vorgekochte Kartoffeln. Auch bereits geschälte Kartoffeln sind stark nachgefragt. Vor allem Mensen und Spitäler nutzen die bereits geschälten Kartoffeln und verarbeiten sie weiter.

Neben Kartoffeln bauen die Mitglieder der Pustertaler Saatbaugenossenschaft auch Blumen- und Weißkohl, Zuckerhutsorten und Radicchio an. Felder: „Die Radicchioqualität war bis Juli sehr gut. Dann kamen mehrere heißen Tage mit einer Temperatur über 30 Grad und so sind Salatpflanzen außen etwas geschossen.“

Rohnen, also rote Rüben, werden ebenfalls angebaut, auf einer Fläche von 28 Hektar. Hier beginnt die Ernte erst viel später im Herbst. Die Staunässe könnte auch hier Schäden verursachen.

Unterschiedlich sind die bisherigen Erträge beim Getreide. Im Pustertal wird auf 30 Hektar vor allem Roggen und Dinkel angebaut. Das Getreide wird im Rahmen des Projektes Regiokorn angebaut und von der Meraner Mühle zu Mehl verarbeitet.