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Südtirol Wein Agenda 2030: Fahrplan in die Zukunft

Während Nachhaltigkeit für viele nur ein Schlagwort ist, baut die Südtiroler Weinwirtschaft ihre Zukunft darauf: mit fünf Handlungsfeldern und einer Reihe konkreter Schritte, die bis 2030 in jedem dieser Felder gesetzt werden.

Die Südtirol Wein Agenda 2030 ist Mitte September im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt worden, folgende Persönlichkeiten haben zum Thema beigetragen: Maximilian Niedermayr – Präsident Konsortium Südtirol Wein, DI Dr. Alfred Strigl, - Direktor am Österreichischen Institut für Nachhaltige Entwicklung (ÖIN) an der Universität für Bodenkultur Wien, Dr. Alfred Aberer - Generalsekretär der Handelskammer Bozen und Leo Tiefenthaler - Obmann Südtiroler Bauernbund.

Um auch kommenden Generationen eine solide Weinwirtschaft und deren natürliche Grundlagen zu erhalten, hat das Konsortium Südtirol Wein mit dem Beratungsring für Obst- und Weinbau, dem landwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg, der Eurac, der Freien Universität Bozen und dem Nachhaltigkeitsexperten Alfred Strigl eine Agenda erarbeitet, die den Fahrplan in die Zukunft des Südtiroler Weinbaus bildet. „Einen solchen Fahrplan zu haben, ist jetzt, nach dem Covid- und Lockdown-bedingt schwierigsten Jahr der neueren Geschichte unserer Weinwirtschaft wichtiger denn je“, erklärte heute Maximilian Niedermayr, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein. „Ausgangspunkt unserer Agenda sind die fünf Säulen, auf denen unsere Weinwirtschaft ruht: Boden, Reben, Wein, Land und Menschen“, so Niedermayr weiter. Als Lebensgrundlage des Weinbaus gelten etwa fruchtbare Böden und sauberes Wasser. Um beide zu erhalten, sind eine nachhaltige Bodenpflege und ein gezieltes Wassermanagement notwendig.

Als Maßnahmen definiert die Agenda hier den Umstieg auf eine rein organische Düngung, das Ersetzen von Einweg-Kunststoffen durch biologisch abbaubare Materialien sowie die Erhebung und Optimierung des Wasserverbrauchs.
In den Weinbergen geht es zudem um einen neu geregelten Pflanzenschutz. „In diesem Bereich reichen die Maßnahmen weit“, so Niedermayr. So soll etwa schon ab 2023 auf synthetische Herbizide verzichtet werden. Ein besonderes Augenmerk gilt auch der Biodiversität in den Weinbergen, die künftig etwa durch einen eigenen Leitfaden sowie die Kür des ökologisch wertvollsten Weinbergs gefördert wird.

Die Agenda 2030 rückt darüber hinaus den CO2-Fußabdruck der Weinwirtschaft in den Fokus. „Wir werden die CO2-Emissionen umfassend erheben und so Maßnahmen ausfindig machen, durch die wir unseren CO2-Fußabdruck verkleinern können“, erklärte heute der Präsident des Konsortiums Südtirol Wein. Auch ein Klimaschutzprogramm wird entwickelt und eine Strategie erarbeitet, wie der Südtiroler Weinbau sich für die Folgen des Klimawandels rüsten kann.
Das Handlungsfeld „Land“ der Agenda umfasst den Schutz und die Erhaltung der durch den Weinbau geschaffenen Kulturlandschaft ebenso wie regionale Kreisläufe. „Solche Kreisläufe
aufzubauen und zu fördern, ist nicht nur eine Frage der ökologischen, sondern auch der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit“, hieß es heute.
Damit die Südtirol Wein Agenda 2030 nicht nur ein Dokument bleibt, müssen nun alle im Weinbau Tätigen für die Ziele und einzelnen Umsetzungsschritte gewonnen werden. „Wir zwingen die Agenda niemandem auf, sie soll vielmehr von unten wachsen und aus Überzeugung umgesetzt werden“, waren sich die Verantwortlichen heute einig. Und noch eine Überzeugung wurde klar: „Die Südtirol Wein Agenda 2030 ist nicht in Stein gemeißelt: Ändern sich die Rahmenbedingungen, wird auch die Agenda angepasst.“

Informationen und LINK zum Download der Agenda 2030.