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Tag des Vergaberechts: Experten informieren über aktuelle Entwicklungen

Das Vergaberecht ist eines der kompliziertesten Rechtsgebiete. Auf europäischer wie auch auf nationaler Ebene ergeben sich für die vergaberechtliche Praxis gegenwärtig umfassende Veränderungen.

Auf europäischer Ebene wurde der Regelungsrahmen grundlegend neu gestaltet, auch der nationale Gesetzgeber und die Landesregierung Südtirol setzen neue Impulse. Ziel ist es, die Vergabeverfahren zu vereinfachen und zu flexibilisieren, mehr Rechtssicherheit zu schaffen und auch kleinen und mittleren Betrieben verstärkt Zugang zu öffentlichen Aufträgen zu ermöglichen. 

Um den aktuellen Wissenstand in dieser Materie zu vermitteln und die Besonderheiten des Vergabewesens zu beleuchten, luden die Rechtanwaltssozietät Brugger & Partner und der Südtiroler Gemeindenverband letzte Woche zum „Tag des Vergaberechts“ auf Schloss Maretsch. 

Renommierte Rechtsexperten aus dem In- und Ausland gaben einen Überblick über die bedeutendsten internationalen und nationalen Entwicklungen und informierten über die Umsetzung der neuen EU-Richtlinien in Südtirol. Die Veranstaltung, die auf reges Interesse stieß, wurde vom Raiffeisenverband Südtirol gesponsert.

Das neue Vergaberecht hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Sozialgenossenschaften in Südtirol. Der Raiffeisenverband, Confcooperative, Legacoopbund, AGCI, der Dachverband für Soziales und Gesundheit und die Diözese Boxen-Brixen, haben der Landesregierung einen gemeinsamen Vorschlag für den Bereich „Soziale Dienstleistungen“ unterbreitet. Die Organisation sozialer Dienste soll weniger nach Marktkriterien ausgerichtet werden, als vielmehr die Menschen in den Mittelpunkt stellen und nicht nur Preis-, sondern auch Qualitätskriterien berücksichtigen.