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Taxidienst-Genossenschaft Bozen

In der kalten Jahreszeit haben die Mitglieder der Taxidienst-Genossenschaft besonders viel zu tun. Vor allem bei schlechtem Wetter wollen neben Stammkunden zahlreiche Touristen und Passanten von A nach B transportiert werden. Wie es der Taxidienst-Genossenschaft Bozen gelingt, im harten Taxi-Geschäft erfolgreich zu bestehen.

Duca-D'Aosta-Straße, 83 in Bozen ist von außen eine unscheinbare Adresse: Eine verspiegelte Glasscheibe, darauf in großen Lettern das Wort "TAXI" und eine Telefonnummer. Es ist der Eingang zum neuen Sitz der Taxidienst-Genossenschaft Bozen. Alle Verbindungen von und zur Genossenschaft laufen hier zusammen, so ist auch die Taxi-Telefonzentrale hier untergebracht. Zu Bürozeiten werden alle Kundenanfragen persönlich beantwortet und verarbeitet.

Die Taxidienst-Genossenschaft Bozen ist Mitglied im Raiffeisenverband Südtirol mit Mauro Gabriele Ortombina als ihr Präsident. Ortombina war selbst lange Jahre Taxifahrer in Bozen und hat sich erst vor wenigen Jahren aus dem aktiven Fahrdienst zurückgezogen: "Unsere Vorgänger, insgesamt 11 Gründungsmitglieder haben 1976 diese Genossenschaft gegründet. Heute sind wir zu 49 in der Gemeinde Bozen. Dazwischen gab es natürlich einen Generationswechsel."

Mit der Arbeit der Bozner Taxifahrer zeigt er sich zufrieden. Das liegt auch daran, dass es den Mitgliedern der Genossenschaft gelungen ist, durch die kontinuierliche qualitative Verbesserung ihres Angebotes, einen soliden Kundenstamm aufzubauen. Neben dem Taxi-Basis-Dienst, der Kunden an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, von A nach B befördert, gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Diensten, die auf die Bedürfnisse von bestimmten Zielgruppen zugeschnitten sind. So sind einige Fahrzeuge der Bozner Taxis beispielsweise so ausgestattet, dass Menschen im Rollstuhl für den Transport, den Rollstuhl nicht mehr zusammenklappen müssen.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bozen entstand auch der Dienst Taxi Rosa, eine von der Stadt Bozen ins Leben gerufene Initiative, um den Frauen auch in den Abend- und Nachtstunden Bewegungsfreiheit und -sicherheit zu gewährleisten. Über eine spezielle TaxiCard erhalten Frauen von der Gemeinde eine Rückvergütung von 3,00 Euro pro Fahrt. Sonderkonditionen gibt es auch für ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigung. Hier arbeitet die Genossenschaft mit den Sozialdiensten zusammen.

Der Genossenschaft ist es ein Anliegen, das Taxifahren so einfach wie möglich zu machen. Deshalb können Taxifahrten in Bozen mittlerweile über alle Medien angefordert und organisiert werden: Telefonisch, per Handy, per SMS, über eine App und über Internet direkt vom Computer aus. Letzteres wird besonders gerne von Hotels in Anspruch genommen. Ortombina: "Sie können unseren Dienst vom Computer aus buchen und erhalten innerhalb von wenigen Sekunden die Nummer und die geplante Ankunftszeit des Taxis direkt auf den Bildschirm, ganz ohne Warteschleife."

Die App der Organisation, "It-Taxi", gibt es seit vielen Jahren und laut Ortombina ist sie sogar viel länger auf dem Markt, als jene von anderen Mitbewerbern. "It-Taxi" funktioniert italienweit. Ein registrierter Klient aus Bozen kann die Dienstleistung "Taxi" mittlerweile in den meisten italienischen Städten in Anspruch nehmen über Android oder i-phone.

Viele ältere Personen schätzen es, dass sie ihr Taxi per SMS bestellen können. Dazu ist lediglich eine einmalige Registrierung notwendig. Daneben gibt es auch Abonnements für Unternehmen und für Privatpersonen, die über Chipcharte funktionieren. Hier erfolgt die Abrechnung monatlich und die einzelnen Taxifahrten müssen nicht extra bezahlt werden. Ortombina: "Auch dieses System funktioniert sehr gut und bindet die Kunden an uns. Nebenbei gesagt, kann hier auch eine Prepaid-Karte verwendet werden. So kann man z.B. eine Karte im Wert von 100 Euro für Taxifahrten aufladen und dann verschenken. Das macht es für manche vielleicht ältere Menschen einfacher und mit Taxi bleiben sie mobiler." Warum die Bozner Taxifahrer 1976 eine Genossenschaft gegründet haben, erklärt der Präsident folgendermaßen: "Jeder einzelne Taxifahrer ist vergleichbar mit einem Handwerker, ein eigenständiger Unternehmer. Einer alleine kann niemals einen 24-Stunden-Taxi-Dienst an 365 Tagen im Jahr abdecken. Daher musste man sich entsprechend organisieren."

Die Gründungsmitglieder der Genossenschaft haben dieses Problem rechtzeitig erkannt und die Unternehmensform Genossenschaft gewählt, weil die sich für genau diese Art der Organisation am besten eignet: "Es brauchte keine eine große Investition, und das Unternehmen blieb im Besitz der Mitglieder. Letzteres im Unterschied von zahlreichen Multinationalen Firmen, die nur die App bieten, die Arbeit der Mitarbeiter ausnutzen und die Gewinne selbst einstreichen", betont Ortombina.

Die Vorteile der Genossenschaft liegen auf der Hand: "Durch den Zusammenschluss können Synergien genutzt werden und insgesamt die Qualität der Dienstleistung verbessert werden. Letztlich hilft diese Unternehmensform auch die Ertragslage der ganzen Organisation zu verbessern und garantiert eine starke Interessensvertretung.

Der Taxidienst kann unter der Rufnummer 0471-981111 erreicht werden.