Obst
|

VOG Products: Alternativen zur Tafelware

Schwierige äußere Rahmenbedingungen und ein ungewöhnlicher Marktverlauf – dennoch blickt der Obstverarbeitungsbetrieb VOG Products auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2014/15 zurück.

 

„Trotz aller Widrigkeiten können wir ein angemessenes Ergebnis vorweisen“, sagte Obmann Franz Varesco bei der Jahresvollversammlung Anfang September in Leifers vor Vertretern der Mitgliedsgenossenschaften und der vier Erzeugerorganisationen aus Südtirol und Trentino.

Trotz schwieriger Marktlage, gutes Ergebnis
Die Vermarktungssaison 2014/15 hat sehr pessimistisch begonnen. Doch aufgrund unerwarteter Faktoren konnte die Apfelverarbeitung im letzten Jahr den schwierigen Bedingungen entgegenwirken. Teilweise war noch Ware vom Vorjahr eingelagert, Rekordmengen in ganz Europa waren zu erwarten, sowie der Super Gau aus Russland stellte die Verarbeitung vor eine schwierige Situation. Die Ernte 2014 und die darauf folgende Verkaufssaison starteten unter den schlechtesten Bedingungen. Durch nicht geerntete Äpfel, niedrigen Zuckergehalt und mehr Verkäufen am Frischmarkt konnten die Preise jedoch unter Kontrolle gebracht werden. Außerdem kam der Verarbeitung der Wechselkurs Euro US-Dollar entgegen. Der US-Dollar gewann an Wert und machte Importe aus Europa günstig. „Von November 2014 bis Mai 2015 wurde 11 Mal mehr Apfelsaftkonzentrat aus Europa in die USA importiert als im Jahr zuvor“, betont Klaus Gasser, Geschäftsführer von VOG Products. Am Ende wurden mit rund 332.000 Tonnen etwa 7% weniger Obst zur Verarbeitung an VOG Products angeliefert als in der Saison zuvor, Bioware hingegen 7% mehr.

Leichtes Umsatzminus
Aufgrund der schwierigen Marktsituation fielen auch die Auszahlungspreise an die  Mitgliedsgenossenschaften im Vergleich zu den letzten Jahren niederer aus. So konnten etwa für Saftäpfel im Schnitt etwas mehr als 7 Cent (Bio 22 Cent) und für Schäläpfel im Schnitt 14 Cent (Bio 38  Cent) pro Kilo ausbezahlt werden. „Die Auszahlungspreise liegen zwar im Schnitt unter denen vom letzten Jahr, trotzdem aber weit über dem Markpreis in Europa“, erklärte Geschäftsführer Gasser. Wie schon in den beiden vorhergehenden Geschäftsjahren war auch der Umsatz mit knapp 81 Mio. Euro wieder etwas rückläufig. „Dies vor allem aufgrund sinkender Weltmarktpreise speziell für Apfelsatzkonzentrat“, sagte Gasser, der für die nächsten Jahre von einem Umsatzplus ausgeht.

Vermehrte Produktveredelung
VOG Products hat in den letzten Jahren massiv in technische Anlagen investiert und setzt auf Produktneuheiten. Hier gibt es speziell drei Trends in der Produktveredelung: weg von konzentrierten Produkten hin zu naturtrüben, ursprungsgebundenen Direktsäften, als weiteres Segment Apfelpürees und Apfelmus und drittens die erfolgreichen „Fresh Cut“ Apfelschnitten. Von diesen frischen Apfelschnitten ohne Konservierungsstoffe wurden im Geschäftsjahr knapp 5,7 Mio. Packungen verkauft. Mit derlei Snacks trägt VOG Products auch dem steigenden Gesundheitsbewusstsein Rechnung. „Wir sprechen hier von Wachstum im zweistelligen Bereich“, freut sich Geschäftsführer Klaus Gasser.

Vorsichtig optimistisch
Entsprechend blickt Obmann Varesco mit „vorsichtigem Optimismus“ in die neue Verarbeitungssaison. Geschäftsführer Gasser erwartet sich heuer eine erneut geringere Anlieferungsmenge um die 300.000 Tonnen. Mit den ersten produzierten Mengen der neuen Saison muss der Verarbeitungsbetrieb zudem noch Nachfrage aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr decken, was durchaus positiv zu werten sei. „Auch die äußeren Rahmenbedingungen zeigen sich um einiges freundlicher“, sagte Geschäftsführer Gasser, der für das Geschäftsjahr 2015/16 mit „wesentlich höheren Preisen“ für Industrieobst rechnet als in der letzten Saison.