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Wasserkraft in Südtirol: Staudämme und Druckrohrleitungen laut Experten sicher

Die heimische Energieproduktion mit Wasserkraft birgt keine Sicherheitsrisiken weil auf höchstem technischen Stand. Zu diesem Schluss kamen 90 Experten aus dem In- und Ausland bei einer Tagung des TIS am Kraftwerk in Kardaun am 17. April. Die Zukunft gehört auch im Wasserkraft-Sektor den Robotern und Drohnen.

Wichtigste Erkenntnis der vom Cluster Zivilschutz & Alpine Sicherheit des Tis und Südtiroler Unternehmen organisierten Tagung: auch wenn die meisten Druckrohrleitungen in Wasserkraftwerken im Durchschnitt um die 70 Jahre alt sind, gibt es in Südtirol ausreichend Know-how, um die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren und Ausfallzeiten von Wasserkraftwerken zu verhindern.

Kontroll-, Inspektions- & Reinigungsverfahren

Magnetisierungs- und Ultraschallverfahren sind effektive Methoden um die großen Druckrohrleitungen von Wasserkraftwerken auf Risse zu untersuchen. Einen Überblick über alle so genannten „zerstörungsfreien Prüfungen“ gab unter anderem Mario Lanzani vom italienischen Verband für zerstörungsfreie Prüfverfahren (AIPnD).

Drohnen und Mini-Roboter

Eine besondere Rolle bei der Inspektion von Druckrohrleitungen werden künftig Drohnen und Roboter spielen. Dabei durchqueren diese mit entsprechender Software und Kamera ausgestatten Geräte die Rohre und ermöglichen so eine Endoskopie der Druckrohre.

Einen kleinen Vorgeschmack auf diese spannenden Inspektionsverfahren gab es dann bei einer Drohnen-Vorführung, die erahnen ließ, welche Möglichkeiten Drohnen bei dieser Art von Einsatz eröffnen.

„Wir sind froh darüber, dass das TIS diese Tagung organisiert hat, um über Sicherheitsaspekte von bestehenden Wasserkraftwerken und über Anwendungsbereiche innovativer Verfahren und Technologien zur Kontrolle von Druckrohrleitungen zu diskutieren“, erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Abteilungen Wasserschutzbauten und Zivilschutz und einer der Teilnehmer an der Tagung. „Wir haben heute Informationen auf einem sehr hohen Stand der Technik bekommen und konnten gleichzeitig feststellen, dass einige heimische Unternehmen in diesem Sektor eine sehr hohe Kompetenz aufweisen können“, so Pollinger.

Staudämme

Wo Wasserkraftwerke sind, da sind Staudämme nicht weit. Und in der Tat gibt es in der Region Trentino-Südtirol fast 40 Staudämme. Rinaldo Murano vom Ministerium für Infrastrukturen und Transportwesen ging in seinem einführenden Vortrag auf die verbesserten Sicherheits-standards und Kontrollen für Staudämme in Italien ein. Diese gelten in besonderer Weise für die Vergabe von Konzessionen beim Bau neuer Staudämme. Derzeit befinden sich italienweit über 100 Staudämme im Bau oder in der Testphase. Fast 400 Staudämme sind italienweit bereits in Betrieb. Diese Tatsache belegt, dass Technologien und Verfahren, die die Sicherheit von Wasserkraftwerken und deren Rohrleitsysteme garantieren, einen großen Markt haben.