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Wettbewerb „Raiffeisen - Werte mit Herz“: Finalisten gekürt

Jedes Jahr zeichnet die Raiffeisenkasse Eisacktal gemeinnützige Initiativen im Rahmen ihres Wettbewerbs „Werte mit Herz“ aus. Heuer werden insgesamt 18.000 Euro vergeben.

Am 22. April wurden die drei Finalisten des Wettbewerbs „Raiffeisen - Werte mit Herz 2021“ im Rahmen einer Zoom-Konferenz bekannt gegeben. Sie stellen sie sich nun einem abschließenden Voting durch die Raiffeisen-Mitglieder. Die drei Finalisten wurden bereits am 5. März von einer Jury aus Mitgliedern, Mandataren und Mitarbeitern der Raiffeisenkasse nach den folgenden Kriterien der Gemeinnützigkeit ausgewählt:

  • Förderung der Gemeinschaft, der Solidarität und des Zusammenlebens;
  • Förderung der Tradition und/oder der kulturellen Vielfalt;
  • Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Region sowie Originalität und Innovationskraft.

Der nächste Schritt: Mitglieder-Voting

Über die Vergabe der einzelnen Preisgelder entscheiden nun die Genossenschaftsmitglieder: Direktor Karl Leitner und Vizeobfrau Karin Obergasser riefen die über 4.300 Mitglieder der Raiffeisenkasse Eisacktal auf, bis einschließlich 14. Mai 2021, ihre Stimme für ihren jeweiligen Favoriten abzugeben. Für das Voting werden jedem Mitglied persönliche Zugangsdaten zugesandt, mit denen online abgestimmt werden kann. Dabei gilt wie immer: pro Mitglied eine Stimme. Die Anzahl der für das einzelne Projekt abgegebenen Stimmen bestimmt die Höhe des Preisgeldes: Der erste Platz ist mit 3.000 Euro dotiert, der zweite Platz mit 2.000 EUR, den Drittplatzierten erwarten 1.000 EUR .

Feierlich übergeben werden die Preise am 27. Mai - gemeinsam mit den „Raiffeisen Förderpreisen für das Lebenswerk“, die 2021 zum ersten Mal in vier verschiedenen Kategorien (Kultur & Tradition, Lebensraum & Natur, Solidarität & Zusammenleben sowie Sport & Gesundheit) an Organisationen für ihr langjähriges Engagement für das Gemeinwohl verliehen werden.

Das Reglement, alle weiteren Informationen und Unterlagen zum Wettbewerb sowie alle Nominierungen findet man auf https://www.raiffeisen.it/eisacktal.

Die Finalisten in alphabetischer Reihenfolge:

  • Amateursportverein SSV Brixen - Sektion Handball: Alle lernen voneinander

Andrea Eder und Monika Prünster präsentierten gemeinsam mit Andreas Psaier und Marco Galazzini ihr Projekt, in dessen Mittelpunkt die Inklusion der Menschen mit Behinderung steht. Dabei trafen sich Spielerinnen des SSV Brixen Südtirol Handball mit den Athleten/innen der "Ottos besonderen Handballschule" zu einem gemeinsamen Training. Es wurden verschiedenste Übungen für die koordinativen Fähigkeiten (Reaktionsfähigkeit, Zeit-Raum-Gefühl, Auge-Hand-Koordination, Entscheidungsfähigkeit) durchgeführt, und die Teilnehmer/innen machten Erfahrungen mit Exklusion, Integration und Inklusion.

Die Athleten/innen mit Behinderung sind teilweise seit Jahrzehnten im Fanclub "La Ola" in Brixen integriert. Sie wohnen den Heimspielen der Damen- und Herrenmannschaft bei und fahren regelmäßig bei Auswärtsspielen mit. Seit 5 Jahren trainieren die Athleten/innen regelmäßig von Herbst bis Frühjahrsende. Bei einigen Heimspielen der Herren- und Damenmeisterschaften wurden während der Halbzeit Demonstrationsspiele eingebaut. Dabei wurden zufällig Zuschauer, ehemalige Handballspieler/innen, Sportpolitiker usw. in die Gruppe der Menschen mit Beeinträchtigung integriert.

 

  • Sozialgenossenschaft HDS - Haus der Solidarität: Tauschhalle Re-X

Julia Vontavon und Markus Frei berichteten davon, wie in Brixen fast täglich Gegenstände und Gebrauchsmaterialien auf dem Müll landen, die noch gebraucht werden könnten. Es handelt sich dabei um Möbel, Kleidungsstücke, Spiele & Bücher, Elektrogeräte, Haushaltsgeräte, Fahrräder oder andere sportliche Geräte sowie Baumaterialien. Einer der Gründe, weshalb diese Dinge auf dem Müll landen und nicht zu weiteren Mitbürger*innen, ist, dass häufig der Aufwand zu groß ist, ein*e Abnehmer*in zu organisieren. Auf der anderen Seite gibt es aber vermehrt Personen, die von den Materialien Gebrauch machen könnten.

Aus diesem Grund braucht es einen Zwischenort. In einer großen Lagerhalle sollen die verschiedenen Gegenstände gesammelt und zu einem niedrigen Preis verkauft werden. Dies soll ermöglichen, dass so viele Gegenstände wie möglich eine*n neue*n Besitzer*in finden. Das oberste Ziel ist die Vermeidung der Entsorgung noch benutzbarer Gebrauchsgüter, sowie die Sensibilisierung zur Wiederverwertung und zur Reduktion. Das Projekt ist von einer Gruppe engagierter Menschen initiiert, wird von OEW-Organisation für Eine solidarische Welt gefördert und dem HdS-Haus der Solidarität getragen.

 

  • Sozialgenossenschaft ROANER LERNFREUNDE: Vom Leben lernen

Sabine Weissenegger und Klaus Mader von der Sozialgenossenschaft Roaner Lernfreunde betreuen auf dem Bioland Bauernhof Roaner in Sarns Schulkinder verschiedener Altersstufen, die besonders durch ihre Hochsensibilität auffallen. Der gewöhnliche Schulalltag bedeutet für hochsensible Kinder viel Stress. Nur in einer für sie stressfreien Umgebung können diese Kinder lernen und ihre Potenziale entfalten. Für diese Kinder wird auf dem Bioland Bauernhof Roaner ein Lernort maßgeschneidert, der anhand der Tätigkeiten im Rahmen der täglichen Arbeit mit den Tieren und auf dem Feld sowie in Projekten alle Inhalte der regulären Schulstufen auf andere Weise vermittelt.

In Zusammenarbeit mit der Waldorfschule Brixen sind die Roaner Lernfreunde eine innovative Alternative zum Regelsystem für hochsensible Kinder. Dabei stehen alte bäuerliche und handwerkliche Traditionen im Vordergrund und es wird aus der kulturellen Vielfalt des Berufsstandes geschöpft. Nachhaltigkeit in allen Bereichen zu leben, das lernen die Kinder auf dem Bauernhof wie selbstverständlich. Indem die Kinder sich und ihre Kompetenzen weiterentwickeln, können sie sich zusehends besser in der Gemeinschaft zurechtfinden und später ihren Platz in unserer Gesellschaft wertvoll ausfüllen.