WIFO-Wirtschaftsbarometer Herbst 2023: Geschäftsklima im Südtiroler Handel weiterhin positiv

Der Südtiroler Handel schätzt die Ertragslage im Jahr 2023 positiv ein und auch die Aussichten für das kommende Jahr sind gut, vor allem bei den größeren Unternehmen. Dies geht aus der Herbstumfrage des Wirtschaftsbarometers vom WIFO − Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.

Neunzig Prozent der Südtiroler Unternehmen im Einzelhandel sind mit der Ertragslage im Jahr 2023 zufrieden und sind auch für 2024 zuversichtlich. Allerdings unterscheiden sich die Einschätzungen zwischen den einzelnen Branchen stark. Optimistisch ist man vor allem im Bereich der Super- und Mini-Märkte, wo das Geschäftsklima von der starken Steigerung der Umsätze und der Verkaufspreise profitiert. Die größten Schwierigkeiten sind dagegen im Wanderhandel zu beobachten, wo fast jedes dritte Unternehmen sowohl heuer als auch im nächsten Jahr eine unbefriedigende Rentabilität erwartet. Im Handel von Einrichtungs- und Haushaltswaren werden die Bewertungen zur Ertragslage im Jahr 2023 durch einen Umsatzrückgang beeinträchtigt, der sich auch 2024 fortsetzen dürfte.

Geschäftsklima auch im Großhandel positiv

Die Ertragslage im Großhandel wird heuer von 93 Prozent der Unternehmen zumindest als befriedigend eingeschätzt (in 40 Prozent der Fälle sogar als gut). Das Geschäftsvolumen ist vor allem bei den größeren Unternehmen gestiegen, die öfters ihre Verkaufspreise erhöht haben und somit den Kostenanstieg besser auffangen konnten als im vergangenen Jahr. Für 2024 erwarten zwar fast alle Unternehmen ein befriedigendes, aber selten ein wirklich gutes Betriebsergebnis. Die Umsatzdynamik wird jedoch positiv bleiben, was einen erneuten Anstieg der Investitionen und der Beschäftigung begünstigen wird. Betrachtet man die einzelnen Branchen des Großhandels, so sind vor allem in der Handelsvermittlung einige Schwierigkeiten festzustellen: Fast ein Fünftel der Handelsagent*innen und Handelsvertreter*innen rechnet mit einer unbefriedigenden Rentabilität im nächsten Jahr. Auch im Baustoffgroßhandel verschlechtern sich die Rentabilitätsprognosen für 2024 deutlich, was auf die Abschwächung der Baukonjunktur in Verbindung mit den steigenden Zinsen zurückzuführen ist.

Der Sektor Handel und der Reparatur von Kraftfahrzeugen zieht für das laufende Jahr eine eher positive Bilanz: Neun von zehn Unternehmen schätzen die Ertragslage zumindest als befriedigend ein. Allerdings melden die Unternehmen eine Stagnation des Umsatzes und der Investitionen sowie eine Erschwerung der Rahmenbedingungen, aufgrund der starken steigenden Betriebskosten und der verschlechterten Zahlungsmoral der Kund/innen. Diese Lage wird sich voraussichtlich im kommenden Jahr fortsetzen und die Ertragslage der Unternehmen, insbesondere der kleineren, negativ beeinflussen.