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Wohnbau-Genossenschaft: Alles steht still

Leonhard Resch ist Geschäftsführer der Arche im KVW, die neben Beratungen zum Thema Wohnbauförderung und Abbau architektonischer Barrieren auch Wohnbaugenossenschaften betreut. Intern stehen derzeit neue Kommunikationstechnologien im Vordergrund.

Die Arche im KVW unterstützt Interessenten bei der Gründung einer Wohnbau-Genossenschaft, beim Ausstellen von Förderungsansuchen bis hin zur Auflösung der Genossenschaft. Die derzeitige Situation bei den Wohnbaugenossenschaften beschreibt Leonhard Resch folgendermaßen: „Alle Bautätigkeiten stehen still.“ Damit verzögert sich die Fertigstellung. Auch seien die Genehmigungsverfahren in den Gemeinden zum Erliegen gekommen: „Alle Schritte sind langsamer, Baukommissionen sind zum Teil nicht zusammengekommen, Abgabefristen sind ausgesetzt worden“, so Resch. In Zeiten der Coronakrise gehen andere Dinge vor. Der Geschäftsführer rechnet damit, dass sich die Projekte um mindestens eineinhalb Monate verzögern werden. Die Mitglieder nehmen die Situation gut an, sie haben auch keine andere Wahl. Gesundheit ist jetzt wichtiger.

Die Mitarbeiter der Arche im KVW hingegen sind inzwischen fast alle im Homeoffice, sagt der Geschäftsführer, der ebenfalls von zu Hause aus arbeitet: „Wir waren bereits vor der Krise gut für Telearbeit gerüstet und daher vorbereitet auf die Umstellung. Besonders interessant findet er, wie schnell sich alle im Team an das Arbeiten auf Distanz gewöhnt haben: „Es funktioniert überraschend gut, auch das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten“, sagt der Geschäftsführer zur neuen Technologie, die sich bereits bei einer Reihe von Vorstandssitzungen bewährt hat.

Leonhard Resch ist davon überzeugt, dass die derzeitigen Arbeitsbedingungen dazu geführt haben, dass viele Menschen einfach damit begonnen haben neue Techniken auszuprobieren ohne übermäßigen Anspruch an Qualität: „Menschen haben Zeit, sich mit der Technik auseinanderzusetzten und sind froh neue Systeme kennen zu lernen, die den Kontakt und Austausch mit anderen ermöglichen.“

Er ist überzeugt, dass künftig, speziell in kleineren Gruppen mit drei bis fünf Personen, kurze Sitzungen von vorne herein per Videoschaltung abgehalten werden. Vor allem bei thematisch eingegrenzten Diskussionen, wie die Besprechung einer Bilanz oder die Durchsicht eines Vertrages bewährt sich die neue Technologie: „Alle sehen dasselbe Dokument. Durch die Technik ist man gezwungen, sich auf die Sache zu konzentrieren. Einer führt das Gespräch und die andern haben das Mikrofon ausgeschalten.“ Resch ist davon überzeugt: „Bis zum Ende der Ausnahmesituation haben wir uns alle an das Instrumentarium und den neuen Kommunikationsformen gewöhnt, intern aber auch in der Kommunikation mit Externen neue Facetten kennengelernt und ausprobiert. Dinge, die wir sonst nicht gemacht hätten.“