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Zu Hause alt werden ist möglich

Haushaltspflege: Sozialgenossenschaft im Wipptal begleitet seit 2 Jahren erfolgreich ältere Menschen durchs Leben und schafft Arbeitsplätze in einer aktuell wirtschaftlich schwächelnden Region.


In gewohnter Atmosphäre alt werden, trotz Demenz und Alzheimer, rund um die Uhr von fachkundigen Menschen betreut werden – das ist der Wunsch vieler Südtirolerinnen und Südtiroler. In Pfitsch gibt es seit März 2013 die Genossenschaft "Betreuungsteam Wipptal", die diese Vision seit damals umzusetzen versucht. Bislang mit Erfolg - seit der Gründung der Genossenschaft 2013 sind die Betreuungszahlen stetig gestiegen. Hinter dem Konzept steht Petra Brand, Hausfrau und Mutter von 2 Kindern. Sie hat vor 5 Jahren mit der Betreuung älterer Menschen begonnen. Nachdem sie zwei ältere Damen über Jahre hinweg begleitet hat, die ihre täglichen Verrichtungen nicht mehr selber erledigen konnten, war die Idee geboren, eine Genossenschaft zu gründen. Im Konkreten leisten die Mitarbeiterinnen des „Betreuungsteams“ u. a. Unterstützung beim Aufstehen und Schlafengehen, Kochen und Essen, bei der Gartenpflege und Schneeräumung. Sie erledigen Einkäufe und Botengänge und sehen sich als Ergänzung zu bereits bestehenden sozialen Einrichtungen wie dem Sozialsprengel.

Ergänzung statt Konkurrenz

Unterstützt vom Dachverband für Soziales und Gesundheit sowie der Gemeinde Pfitsch ist das neue Projekt bereits jetzt gut angelaufen. „Wir wollen keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zu bestehenden Einrichtungen sein. Wir machen keine Krankenpflege sondern Haushaltspflege“, unterstreicht Vizepräsidentin Renate Ainhauser. Immer mehr Menschen suchen diese Art von Hilfe - nicht nur in Wiesen. „Unsere Betreuten sollen so lange wie möglich zu Hause bleiben können und von denselben Mitarbeitern betreut werden“, betont Obfrau Petra Brand. Damit hilft die neue Genossenschaft, die Kosten der öffentlichen Hand zu reduzieren, die weniger Betreuungsplätze in Heimstätten bereitstellen und erhalten muss. Und sie schafft Arbeitsplätze in der Peripherie.