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Zubau gesegnet in Brixen

Die markante farbige Außenfassade des Lager-Zubaus der Obstgenossenschaft MELIX zieht schon länger alle Blicke auf sich. Jetzt wurde der im Vorjahr fertig gestellte Zubau feierlich eingeweiht.

Die bunte Fassade des Hallenaufbaus der Obstgenossenschaft MELIX im Norden Brixens ist von der Autobahn her kommend nicht zu übersehen. Die Holzkonstruktion mit Aluminiumverkleidung - übrigens die größte ihrer Art im oberen Eisacktal - wurde im Vorjahr direkt auf dem Dach des Lagerbetriebes als zweiter Stock aufgebaut.

Auf diese Weise konnte die Obstgenossenschaft MELIX ihr Lager auf 290.000 Kubikmeter Gesamtvolumen ausbauen und Platz für insgesamt rund 1000 Waggon Obst schaffen. Das war auch notwendig meint der Obmann der Obstgenossenschaft Johann Gasser: "Unsere 175 Mitglieder bewirtschaften 598 Hektar Nettofläche und die Produktion ist in den letzten Jahren immer weiter angestiegen, daher war die Erweiterung unserer Lagerfläche unabdingbar geworden." Mit der Lagerung der Äpfel im eigenen Haus kann die Obstgenossenschaft auch Lagerkosten einsparen: "Die Lagerung im Haus kostet 5 Cent pro Kilogramm Äpfel. Auswärts würden wir 10 Cent dafür bezahlen", erklärt Gasser bei der Einweihungsfeier.

Die Planung für den Zubau des Betriebsgebäudes der Obstgenossenschaft MELIX geht in die 90er Jahre zurück. Der für das komplexe Bauvorhaben verantwortliche Vinschgauer Ingenieur Siegfried Pohl erinnert sich: "Bereits damals wurde der Grundstein gelegt, dass wir auf dem Dach einen Holzbau mit 8.000 Quadratmeter errichten können." Die Entscheidung für einen Holzbau fiel ihm zufolge leicht: "Eine Holz-Leimbau-Konstruktion ist wesentlich leichter und kostengünstiger. Außerdem entspricht sie besser den Brandschutzanforderungen als eine Stahlkonstruktion", unterstreicht Pohl.

Erich Bergmeister aus Pfunders, Projektleiter der Brixner Firma LignoAlp, hat die Holzkonstruktion umgesetzt und weist auf ihre bedeutenden Ausmaße hin: "Hier wurden Dachflächen von 6.500 Quadratmeter und 4.500 Quadratmeter Fassadenfläche verbaut. Die ganzen Verbindungen mussten exakt ineinander geführt werden - das sind an die 7500 kg Spezialleisten also Schlitzbleche mit Stabdübel-Verbindungen und insgesamt 550 Kubikmeter Holz mit Leimbinde abgebunden und verbaut", so Bergmeister. Diese Zahlen beeindrucken vor allem wenn man den Vergleich mit einen normalen Dach heranzieht: "... denn dort werden zwischen 5 und 15 Kubikmeter Holz verbaut."

"Bunter Leuchtturm" für 4,7 Mio. Euro

Die Außenfassade wurde nach dem Siegerentwurf des Büros "Kerschbaumer Pichler & Parnter Architekten" gestaltet. Die in Rot-, Gelb- und Orange- und Grüntönen gehaltenen Alu-Tafeln erinnern an die Farben der Äpfel und der umliegenden Kulturlandschaft. Mit Hilfe eines Krans wurden sie in Einzelteilen angebracht. Insgesamt beliefen sich die Gesamtkosten der Arbeiten auf 4,7 Mio. Euro inklusive aller Gewerke.

Diese Investition hat sich ausgezahlt, sagt Gasser überzeugt: "Die heutige Einweihung ist der Abschluss einer großen Bautätigkeit in den letzten drei Jahren. Und wir sehen bereits jetzt, dass wir damals die richtige Entscheidung getroffen haben. Die Apfel-Menge steigt ständig und wir als Verwaltungsrat müssen auch dafür sorgen, dass die produzierte Menge auch in Zukunft gelagert und verkauft werden kann", meint Gasser.

Derzeit ist nur ein kleiner Teil der Lagerhalle mit Kühlzellen ausgestattet. Daher konnte am vergangenen Wochenende in der riesige Lagerhalle auch die zweite Wirtschaftsschau Eisacktals abgehalten werden. 130 Betriebe stellten hier ihre Produkte und Dienstleistungen aus.

Der Obstgenossenschaft MELIX ist die Zusammenarbeit mit den anderen Wirtschaftstreibenden im Tal ein Anliegen: "Landwirtschaft ist auch Teil der Wirtschaft und da ist es nur richtig, dass wir alle an einem Strang ziehen. So war es auch naheliegend, dass wir der Eisacktaler Wirtschaftsschau die Räumlichkeiten gratis zur Verfügung gestellt habe", betont Gasser. Ganz in diesem Sinne stellt die Obstgenossenschaft in der Weihnachtszeit auch ihren Parkplatz für Gäste des Christkindlmarkt zur Verfügung.

Bis dahin sollte die Anlieferung der heurige Ernte abgeschlossen sein.