|

Zukunftswerkstatt Führung: „Die Veränderung ist die Konstante im Unternehmen“

Anfang September fand auf der Haselburg in Bozen die 2. Auflage der "Zukunftswerkstatt Führung - Veränderung bewirkt Veränderung" mit Teilnehmern aus Südtirol und Bayern statt.

 

Bei einem Kamingespräch referierte Kurt Mirlach, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Schaeffler AG, zum Thema "Innovativ und International - der Wandel vom mittelständischen Unternehmen zum Global Player". Der fränkische Automobil- und Industriezulieferer ist eines der größten europäischen Industrieunternehmen in Familienbesitz mit 170 Standorten und 80.000 Mitarbeitern weltweit. „Wir sind ein großgewordener Mittelständler, der relativ bodenständig geblieben ist“, sagte Mirlach.

Führung ist immer schwieriger
Mirlach, der seit 1999 bei Schäffler ist und dessen Internationalisierungsprozess stark mitgeprägt hat, schilderte die weltweiten Veränderungsprozesse in der Arbeitswelt. „Die Veränderung ist heute die Konstante im Unternehmen“, sagte Mirlach. Globaler Wettbewerb,  Digitalisierung, internationale Verflechtung, Innovationsdruck, nachhaltiges Wirtschaften, Individualisierung der Mitarbeiter u.a.m. zwingen Unternehmen, sich rigide an der langfristigen Erfolgssicherung und an der eigenen Unternehmensstrategie zu orientieren.
„Führung wird immer schwieriger, die gesellschaftlichen Anforderungen an die Unternehmen  immer mehr“, meinte Mirlach. Das wichtigste in der Führung sei die Frage, wie die Menschen im Unternehmen miteinander umgehen. Entscheidungsprozesse und Verantwortlichkeiten  würden allerdings immer komplizierter. Der Wandlungsbereitschaft der Unternehmen begegne die Mitarbeiterschaft in der Regel meistens leider erst mit Widerstand, dann mit Frustration und erst dann mit Akzeptanz.

Vier Kernbotschaften
Den Teilnehmern an der Zukunftswerkstatt gab Mirlach, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht, daher vier Kernbotschaften mit: Erstens: Veränderungen sind nicht zu stoppen. Zweitens: Veränderungen sind Chance oder Untergang. Drittens: Aktiv gestalten, nicht abwarten! Viertens: Keine Angst haben, sondern mutig sein! Maßgeblich für den Unternehmenserfolg seien zudem klar definierte Werte, mit denen sich die Mitarbeiterschaft identifizieren kann.

An der zweitägigen Zukunftswerkstatt, die von der Abteilung Bildungswesen im Raiffeisenverband organisiert und unter der Leitung der Münchener Management-Training Martina Mayr veranstaltet wurde, nahmen Führungskräfte der Mitgliedsgenossenschaften des Raiffeisenverbandes und weitere Teilnehmer aus Südtirol und Bayern teil.
Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Anforderungen an die Führung in Zukunft verstärkt gestellt werden und wie sich Führungskräfte für neue Herausforderungen und  Rahmenbedingungen rüsten können.
Generaldirektor Paul Gasser bezeichnete die länder- und branchenübergreifende „Zukunftswerkstatt“ als Prestigeobjekt für den Raiffeisenverband und betonte die ständige Notwendigkeit auch im Genossenschaftssektor, Veränderungen aktiv zu gestalten.

Weitere Referenten des Seminars waren u.a. Josef Pichlbauer, Leiter Personalmanagement der BayWa AG München, Oliver Hofmeister, Geschäftsführer Claas Vertriebsgesellschaften und  Peter Schmidt-Breitung, Leiter Vertrieb der VR Leasing Gruppe in Eschborn. Sandra Wess, Leiterin der Abteilung Bildungswesen, begleitete die Zukunftswerkstatt als Co-Moderatorin.