Als die Vertreter von Genossenschaften aus dem ganzen Land vor 70 Jahren im Hotel Stiegl in Bozen den Sennereiverband Südtirol gegründet haben, wussten sie noch nichts von der historischen Tragweite ihrer Entscheidung.
Aus einer Reihe von kleinen Dorfsennereien sind bis heute neun hoch spezialisierte, professionell arbeitende Milchhöfe und Sennereigenossenschaften geworden. Sie stehen heute für den Erfolg der Südtiroler Milchwirtschaft.
Für die Feier zum 70-Jahr-Jubiläum hat sich der Sennereiverband Südtirol wieder das Hotel Stiegl in Bozen ausgesucht und sich außerdem zwei ganz besondere "Geburtstagsgeschenke" gemacht. Beide wurden im Rahmen der Feier in Bozen vorgestellt.
Das Buch "Entlang der Milchstraße" von Hans Karl Peterlini und J. Christian Rainer erzählt die Entwicklung der Südtiroler Milchwirtschaft von den Anfängen bis zum heutigen Tag anhand zahlreicher Daten und Fakten, Geschichten, Anekdoten und Erinnerungen von Zeitzeugen.
Im Film "Geschichte und Gegenwart der Milchwirtschaft in Südtirol" von Stefan Nicolini geht es ebenfalls um die Geschichte der Südtiroler Milchwirtschaft und den Zeitzeugen.
In seiner Rede im Rahmen der Jubiläumsfeier blickte der Obmann des Sennereiverbandes, Joachim Reinalter, auf den Werdegang des Verbandes zurück: "Es ist eine Geschichte von Höhenflügen und Tiefschlägen, von Phasen enger Zusammenarbeit und solchen des harten Wettbewerbs, von rasantem Wachstum und nervenaufreibender Stagnation." Reinalter bedankte sich bei den anwesenden Wegbereitern: "Ohne Sie würde es die tragende Säule der Berglandwirtschaft in Südtirol nicht geben", so der Obmann.
Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Arnold Schuler und Altlandeshauptmann Luis Durnwalder haben dem Sennereiverband zum Geburtstag gratuliert. Kompatscher betonte in seiner Rede, dass die Milchwirtschaft aus den Leistungen der Vergangenheit lernen könne: "Wir sehen, dass man sich zusammengefunden hat, dass am Ende nicht die Kirchtürme, sondern das Gemeinsame gesiegt hat, dass Qualität gesichert und in die Technologie investiert wurde." Daraus könne man auch den Kurs für die Zukunft ableiten: "Die einzige Chance ist die Produktveredelung und ein noch intensiveres Marketing", so Kompatscher.
Agrarlandesrat Schuler betonte, dass die Südtiroler Milchwirtschaft heute weitum beneidet werde. "Wir sind ein kleines Land, in der Milchwirtschaft aber eine internationale Größe", so Schuler. Man könne zuversichtlich in die Zukunft blicken, weil man schlicht besser sei als andere: "Wir haben alle Voraussetzungen, um uns erfolgreich weiterzuentwickeln", so Schuler.