Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsgenossenschaften des Raiffeisenverbandes Südtirol aus dem Bereich Sozialgenossenschaften trafen sich am 11. Oktober in Bozen zum Tag der Sozialgenossenschaften. Obmann Herbert Von Leon, Generaldirektor Robert Zampieri und Vizedirektor und Bereichsleiter Soziales & Bildung, Christian Tanner begrüßten die Teilnehmenden und unterstrichen die große direkte und indirekte Bedeutung dieser Unternehmen für die Wirtschaft in Südtirol. Von Leon unterstrich: „Mit der zweiten Ausgabe des Tags der Sozialgenossenschaften möchten wir zeigen, was es heißt im Netzwerk zu arbeiten. Es ist ungemein wichtig, Kooperationen im weitesten Sinne einzugehen.“
Vizedirektor und Verantwortlicher für den Fachbereich Soziales & Non Profit im Verband Christian Tanner hob hervor: „Als Interessensverband fördern wir die verstärkte Zusammenarbeit unter den Sozialgenossenschaften. Es wird aber immer wichtiger, mit Partnern aus der Wirtschaft zusammenzuarbeiten.“
Eine besondere Form der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Körperschaften und den Körperschaften des Dritten Sektors ist die sog. „co-progettazione“ (auch Mitgestaltung genannt). Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, gemeinsam auf Augenhöhe Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, um Bedürfnisse von allgemeinem Interesse zu erfüllen.
In einem von Magdalena Stürz vom Fachbereich Soziales & Non Profit geleiteten Gespräch wurde das Pilotprojekt zur Umsetzung der Co-progettazione zwischen der Sozialgenossenschaft Coccinella und der Gemeinde Brixen vorgestellt. Petra Bisaglia, Geschäftsführerin der Sozialgenossenschaft Coccinella, und Alessandra Scorrano, leitende Beamtin der Gemeinde Brixen, berichteten über das Pilotprojekt und ihre Erfahrungen: „Der Artikel 55 des Kodex des dritten Sektors lag zwar vor, aber erst der Raiffeisenverband hat uns die Chance gegeben, dieses Projekt durchzuführen. Alleine wären wir diesen Weg nicht gegangen Prof. Richard Lang, Direktor des Kompetenzzentrums für das Management von Genossenschaften der Freien Universität Bozen sprach in seinem Impulsvortrag über die innovativen Ansätze für Sozialgenossenschaften vom unternehmerischen Handeln und der sozialen Verantwortung im internationalen Vergleich.
In einem abschließenden Runden Tisch wurden Best Practice Beispiele vorgestellt, darunter innovative Produkte, wie dem „Apfel-Mango-Saft Malaya“ des Weltladens Latsch, konkrete Kooperationen zwischen Unternehmen wie Lamafer srl und dem Sozialunternehmen Politermica und die Bedeutung für das Südtiroler Kinderdorf, Teil des CRAIS (Arbeitskreis sozialpädagogischer Einrichtungen Provinz BZ) zu sein.
„Wie man sieht, gibt es viele verschiedene Modelle und Ansätze. Eines haben alle gemeinsam: Sich gegenseitig zu stärken, um am Markt bestehen zu können“ betont Gloria Dolliana, Mitgliederbetreuerin für Soziales & Non Profit. Und in diesem Jahr konnten mit SOVI, dem Weltladen Sterzing und dem Weltladen Schlern erfreulicherweise drei neue Mitglieder aufgenommen werden.
Welche Möglichkeiten es gibt derartige Projekte zu finanzieren, zeigten Filipp Zwerger von der Confidi Südtirol Genossenschaft und Roland Furgler von Ethical Banking auf.
Den abschließenden Umtrunk nutzten die Vertreter*innen der Sozialgenossenschaft zum persönlichen Austausch. Der Fachbereich Soziales & Non Profit freut sich über die gelungene Veranstaltung. Die positive Resonanz der Veranstaltung zeigt, wie wichtig der Austausch und die Vernetzung in diesem Bereich sind.
